Wörth. Die Kunst des Klöppelns beruht auf einem systematischen Wechsel von Verdrehen – Verkreuzen – Verknüpfen und Verschlingen von Fäden im Mehrfachsystem. Klöppeln geht zurück bis ins 16. Jahrhundert nach Italien, wo 1557 in Venedig das erste Musterbuch erschien. Klöppeln ist eine Handarbeitstechnik, bei der mittels Klöppeln (spindelförmige, meist aus Holz gefertigten „Spulen“) und dem daran aufgewickelten Garn verschiedenartige Spitzen gefertigt werden. In Wörth leitet Frau Margot Fröhlich seit 25 Jahren eine Gruppe von 12 Frauen, die sich einmal in der Woche treffen um kunstvolle Dekorartikel für alle kirchliche Feiertage und weltlichen Anlässe herzustellen. Kürzlich haben nun die Wörther Klöpplerinnen überregional zu einem Treffen eingeladen und so kamen 30 Frauen aus ganz Nieder- und Oberbayern im Pfarrheim zusammen, um ihre gemeinsamen Erfahrungen auszutauschen. Ein großer Blickfang war dabei die Ausstellung der Wörther Klöpplerinnen, mit der sie sich ihren Gästen aber auch den Besuchern, unter ihnen 2. Bürgermeister Ludwig Thoma, präsentierten. Grundlage für die Fertigung einer jeden „echten Spitze“, so Frau Fröhlich, bildet die Mustervorlage, der Klöppelbrief. Der Wert eines Klöppelbriefs liegt in der künstlerischen Gestaltung, wie auch in der mathematischen und geometrischen Berechnung – der Entwurf als hohe Kunst der Gestaltung. Die Klöppelbriefe stehen im Urheberrecht. Von der Vielzahl der Handklöppler gibt es nur sehr wenige, die in der Lage sind, neue Muster zu entwerfen und zu entwickeln. Diese Entwürfe sind und waren stets die Grundvoraussetzung für die Herstellung einer Handklöppelspitze. Eine Kirchenführung durch die Wörther Wallfahrtskirche, „Mutter zum guten Rat“ durchgeführt von Pfarrgemeinderätin Christine Schröpfer, rundete den Klöpplertag ab.