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„Wie Phoenix aus der Asche erhoben“
Gemeinde Weilerswist
21.03.2025, 13:06
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Hans W. Rhiem pflegt seit 43 Jahren Denkmäler

Hans W. Rhiem (73) kann viele Geschichten erzählen aus seinen 43 Jahren in „Amt und Würden“ als Denkmalpfleger. Eine seiner liebsten ist die über die historische Zapfsäule in Großvernich. „Es ist ein eher ungewöhnliches Beispiel für eine erfolgreiche Restaurierung. Zum einen ist es ein technisches Denkmal und zum anderen war der Werdegang mit vielen Stolpersteinen gepflastert“, beschreibt Hans W. Rhiem. Nicht nur Menschen tranken in den 20- und 30er-Jahren des 19. Jahrhunderts in den Gaststätten, sondern vor dem Lokal „schluckten“ die wenigen Autos an einer Zapfstelle Benzin. Fast hundert Jahre später war die Benzinzapfsäule vor der ehemaligen Gaststätte Wermerskirchen in der Nähe der Vernicher Kirche durch starke Korrosion so gut wie unwiederbringlich verloren. Um sie zu restaurieren, musste die Eigentümerin zustimmen. Die verstarb aber während der Verhandlungen. Der Sohn erbte nicht nur die Zapfsäule, sondern auch die Gespräche über die Restaurierung. Kurz nachdem er zugestimmt hatte, wurde als nächstes der Adler gestohlen, der auf der Zapfsäule saß. „Damals war Arnold Mauel Ortsbürgermeister in Vernich. Ich weiß nicht, wie er es gemacht hat, aber nach kurzer Zeit tauchte der Adler wieder auf“, erinnert sich der Denkmalpfleger. Mit Hilfe alter Fotografien von 1930 und Untersuchung der Farbschichten konnte das historische Erscheinungsbild wiederhergestellt werden. „Als ich die Zapfsäule nach der Restaurierung wieder sah, dachte ich sofort: Die Säule hat sich wie Phoenix aus der Asche erhoben,“ begeistert sich Hans W. Rhiem noch heute. 

Seit dem 28. Oktober 1982 ist Hans W. Rhiem ehrenamtlich Beauftragter für Denkmalpflege in der Gemeinde Weilerswist, in der es etwa 140 Baudenkmäler und etwa 300 archäologische Fundstellen und Bodendenkmäler gibt. Das fruchtbare Gebiet war eben schon vor Urzeiten sehr beliebt, um sich anzusiedeln. Menschen aus den Steinzeiten, den Metallzeiten, der römischen Zeit, des Mittelalters und der neueren Zeit hinterließen ihre Spuren. Hans W. Rhiem zieht Bilanz nach mehr als 40 Jahren Denkmalpflege: „Mein Amtsantritt begann leider mit der fehlenden Möglichkeit, die Ruine der Brenter Burg in Großvernich zu erhalten. Die ‚Baustelle‘ war zu groß und nicht finanzierbar. Aber trotz fehlender Finanzmittel fällt das Resultat über die Jahre gesehen recht positiv aus. Große Sanierungsvorhaben und zahlreiche Kleinmaßnahmen wurden erfolgreich gefördert.“

„Schon sehr früh galt meine Leidenschaft der Archäologie und Geschichte. Allerdings ergriff ich den Beruf des Vermessungstechnikers beim Landesvermessungsamt in Bonn. Meine Hauptaufgabe war die Aktualisierung des topographischen Kartenwerks 1:25.000“, sagt Hans W. Rhiem. Auch wenn er nicht den Beruf des Archäologen ausübte, so ist er doch seine Berufung. Viele historische Bauprojekte, wie die Renovierung der Pfarrkirche seines Heimatorts Metternich oder die Restaurierung des Bahnhofs Weilerswist, hat er mit Sachverstand betreut. Als gelernter Kartograph erstellte er eine Übersichtskarte mit archäologischen Fundorten und Bodendenkmälern in der Gemeinde Weilerswist. Er verfasste Publikationen und Beiträge. Er hielt Vorträge und führte Interessierte durch die Baudenkmäler.

Für seine Verdienste um den Erhalt von Denkmälern erhielt Hans W. Rhiem 1996 den „Rheinlandtaler“ des Landschaftsverbandes Rheinland. 2023 überreichte Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst den goldenen „Ehrenring der Gemeinde Weilerswist“ an Hans W. Rhiem.


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