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Alles Biene! Imkerei früher und heute
Heimatpflegeverein Erbendorf e. V.
11.04.2025, 09:59
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Der Honigbiene und der Imkerei ist die neue Sonderausstellung im Heimat- und Bergbaumuseum gewidmet. Unter dem Titel „alles Biene! Imkerei früher und heute“ wird die Geschichte eines sehr alten traditionellen Handwerks in einer Sonderausstellung gezeigt. Am Sonntag, 13. April, öffnet das Museum von 14 bis 16 Uhr seine Pforten.

 

Dass das Imkerhandwerk oder die Zeidlerei, wie sie früher bezeichnet wurde, eine lange Tradition hat, zeigt allein schon der Flurname „Zeidlweid“ zwischen dem Bergwerk und der Ortschaft Grötschenreuth an der Fichtelnaab gelegen. Bereits lange vor 1362 dürfte dort dieses Handwerk ausgeübt worden sein, denn in diesem Jahr berichtet das leuchtenbergische Lehensbuch von der Zeidlweid sowie des „Dorfes Zeidlweid“, das vermutlich im 30-jährigen Krieg zerstört und eingegangen ist. Dieses sogenannte „Beutellehen“ ging 1797 mit 40 Tagwerk Feldern, 18 Tagwerk Wiesen, zwei Weihern und vier Tagwerk Wald gegen die Allodifikationssumme von 162 Gulden und 30 Kreuzer an die Marktkammer Erbendorf.

 

Der Name Zeidlweid ist gleichlautend wie Bienenweide, mit dem „Zeidler“ ist der Bienenzüchter, also der heutige Imker gemeint. Zahlreiche Bienenstände standen in früherer Zeit an den Wäldern und Feldern, um Honig zu gewinnen, der, damals gab es noch keinen Zucker, als Süßungsmittel in der Küche als auch in der Medizin Eingang fand. Doch darf dabei nicht vergessen werden, dass der Honigertrag heutzutage deutlich höher sein dürfte, als er damals war. An was das liegt, können interessierte Besucher ab dem kommenden Sonntag, 9. März im Heimat- und Bergbaumuseum erfahren. Denn es liegt nicht alleine daran, dass die Bienen fleißiger geworden sind.

 

Vielmehr hat sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts die Betriebsweise radikal verändert. Musste der Imker früher die Waben aus den Strohkörben schneiden und den Honig herauspressen, können heute aus modernen Bienenbeuten einzelne Waben gezogen werden, die in einer motorgetriebenen Schleuder von ihrer süßen Last befreit werden. Besucher können neben Objekten, welche die Imkerei vom frühen 19. Jahrhundert bis heute belegen, auch näheres über die Bienen in Erfahrung bringen. Doch über die geschichtlichen Zeugnisse des Imkerhandwerks hinaus wird die Ausstellung auch „Nichtimker“ ansprechen, denn auch alle anderen Räume des Museums, wie die Gesteinssammlung, der Bergbau und andere, sind geöffnet.

 


Beschreibung

Nach den Akten des Stadtarchivs Erbendorf erfolgt die offizielle Gründung des “Verschönerungsvereins Erbendorf” im Jahr 1903. Im Dritten Reich kam die Vereinsarbeit mehr und mehr zum Erliegen.Die Wiedergründung als “Heimatpflegeverein Erbendorf e.V.” erfolgte im Jahre 1949. Neben der Ortsverschönerung lag dem Verein vor allem der Tourismus am Herzen. Seit 1995 betreibt der Heimatpflegeverein im ehemaligen Simultanschulhaus das Heimat- und Bergbaumuseum.