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Im Frühjahr 2025 geht die Sanierung der Friedhofsmauer in Martinsneukirchen los
Pressevertreterin der Chamer Zeitung Gemeinde Zell
05.03.2025, 09:53
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Martinsneukirchen

 

Kirchen- und Friedhofsmauer in Martinsneukirchen wird saniert

 

Mit der Sanierung der Kirchen- und Friedhofsmauer soll nun endlich im Frühjahr 2025 begonnen werden. Kirchenpfleger Alois Daschner ist zuversichtlich.

 

Am Sonntag, 23. März um 14 Uhr findet im Gemeindehaus in Martinsneukirchen eine Infoveranstaltung statt, bei der über die Sanierungs-Maßnahmen der Friedhofmauer berichtet wird. Die ganze Bevölkerung ist eingeladen.

 

Die Vorgeschichte:

Bereits 2011 fand eine Erstbegehung durch die Diözese Regensburg statt, um eine mögliche Einsturzgefahr zu prüfen. Ein späteres Gutachten zeigte, dass die Mauer zwar nicht die erforderliche Standsicherheit hat, aber auch keine akute Einsturzgefahr besteht. Seit 2011 gab es immer wieder Anläufe, die Mauer zu sanieren. Leider scheiterte die Maßnahme all die Jahre an den fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten. Im vergangenen Jahr konnte zum Glück, mit den staatlichen Stellen und der Diözese eine Lösung gefunden werden. Um eine gesicherte Finanzierung zu erreichen, wurde vereinbart, die Gesamtsanierung in zwei Bauabschnitten durchzuführen. Für den ersten Bauabschnitt gingen zum Jahresende 2024 die entsprechenden Bewilligungen von den staatlichen Stellen ein. Auch von der Diözese kamen die Genehmigung und die Bewilligung der Mitfinanzierungsanteile. In diesem ersten Bauabschnitt werden die West- und die Nordseite saniert. Das Ausschreibungsverfahren und die Auftragsvergabe fanden dazu bereits statt. Soweit die Witterungsverhältnisse es zulassen, soll unmittelbar mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden. Bis zum 1. August 2025 soll der Bauabschnitt 1 abgeschlossen werden. Laut Kostenschätzung wurden für den ersten Sanierungsabschnitt Kosten von circa 293.000 Euro errechnet. Circa 75% müssen von der Diözese, aus Eigenmitteln und durch Eigenleistung getragen werden. Den Rest finanzieren staatliche, kommunale und Denkmalschutzstellen. Leider haben die Ausschreibungsergebnisse eine Kostensteigerung von circa 25% ergeben, so dass der Finanzierungsfehlbetrag aus Eigenmitteln erbracht werden muss. Die Kirchenverwaltung Martinsneukirchen, erhofft, dass sich eventuell noch Einsparungen ergeben, weil mit dieser Finanzierungslücke die Eigenmittel bis auf null verbraucht werden. Kirchenpfleger Alois Daschner und die Kirchenverwaltung Martinsneukirchen bitten bei diesem enormen Kraftakt für die Filialkirche um Unterstützung und Mithilfe bei den zu erbringenden Eigenleistungen. Genauso freue man sich um jede einzelne Spende.

Erst nach dem Abschluss des ersten Bauabschnitts können die Bewilligungs- und Finanzierungsanträge für den zweiten Bauabschnitt, die Sanierung der Ost- und Südseite der Mauer (Dorfstraße und Schulstraße), gestellt werden. Wobei für diesen die Finanzierung schwierig werden wird, weil der erste Abschnitt zu 80% der Stützfunktion der Kirche dient. Beim zweiten Bauabschnitt werden 40% der Kirche und 60% dem Friedhof zugeordnet. Hier ist der Anteil der Diözese erheblich niedriger. Nach derzeitigem Stand kann der zweite Bauabschnitt wegen fehlender Eigenmittel nicht realisiert werden. Mit den direkt betroffenen angrenzenden Nachbarn der Kirche wurden bereits Gespräche geführt. Diesen gilt jetzt schon unser Dank, dass sie der Maßnahme durchaus positiv gegenüberstehen und ihr Mitwirken und ihre Unterstützung zusicherten.  Vorab sei aber jetzt schon klargestellt, dass kein Grabbesitzer sein Grab auflösen muss und Grabsteine nicht ohne Einwilligung vorübergehend abgebaut werden. Auch die Gerüchte, dass der einzelne Grabbesitzer, dessen Grabstelle an der Mauer liegt, Kosten zu tragen hat, sind falsch. Bei Fragen stehen die Mitglieder der Kirchenverwaltung jederzeit zur Verfügung.

 

Kurze Anmerkung zur Geschichte:

Die Filialkirche St.Martin wie auch die Kirchen- und Friedhofsmauer stehen unter Denkmalschutz. Die Kirche wurde nach dem Brand 1721 zwischen 1723 und 1728 wieder neu errichtet. Die Mauer wurde 1743 von österreichischen Truppen im Zuge des „Österreichischen Erbfolgekriegs“ komplett eingerissen und das Dorf geplündert. Im Raum Falkenstein hatten österreichische und im Raum Wörth französische Truppen ihr Lager eingerichtet. Die Bürger von Martinsneukirchen hatten sich zur Abwehr der Plünderungen zwar Hilfe und Waffen von den französischen Truppen geholt, blieben aber erfolglos. Die Kirchen- und Friedhofmauer wurde wohl in den folgenden Jahren wieder errichtet. Den Aufzeichnungen ist weiter zu entnehmen, dass Teile der Mauer immer wieder einstürzten und wieder neu errichtet wurden, so z.B. in den Jahren 1814 und 1831. Nach Teileinstürzen 1903 erfolgte eine größere Sanierung an der Westseite und 1929 an der Nordseite. Im Jahr 1903 wurde erstmals die Abdeckung der Mauer mit Granitplatten erwähnt.

 

*Am Sonntag, 23. März um 14 Uhr findet im Gemeindehaus in Martinsneukirchen eine Infoveranstaltung statt, bei der über die Sanierungs-Maßnahmen der Friedhofmauer berichtet wird. Die ganze Bevölkerung ist eingeladen.*


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