Niederaichbach. Die Pfarreiengemeinschaft Niederaichbach/Oberaichbach/Wörth hat in Zusammenarbeit mit dem Christlichen Bildungswerk zu einem Vortrag ins Pfarrheim Niederaichbach eingeladen. Dazu konnte Pfarrer Thomas Diermeier Gerhard Bauer als Referent des Abends begrüßen. Gleich zu Beginn verschaffte Bauer der interessierten Zuhörerschaft eine begriffliche Orientierung. So seien die Psalmen in der Bibel in fünf Büchern geschrieben, die insgesamt 150 Psalmen umfassen. Das Gesamtwerk bezeichne man schließlich als Psalter. Dabei verglich Bauer den Psalter mit einer Kathedrale, da er ein literarisches Produkt von großer Schönheit sei, das über Jahrhunderte hinweg entstand. Die Psalmen gehören zu den bedeutendsten Büchern der Heiligen Schrift. Man nimmt an, dass die theologischen Texte zu einfachen Melodien, begleitet von Saiteninstrumenten, gesungen wurden. Fast die Hälfte der Psalmen werden König David zugeschrieben.
Psalmen hatten ihren festen Platz in der Tempelliturgie und bei Wallfahrtsfesten. Man konnte Gott loben und preisen, eine Bitte an ihn richten oder über sein Schicksal klagen. Es bedurfte keiner eigenen Worte, sondern man konnte mit dem jeweiligen Psalm seine Gefühle ausdrücken. So hatten die Psalmen in ihrer Zeit wohl auch eine gewisse therapeutische Wirkung.
Thematisch berühren die Psalmen fast alle Fragen und Probleme der alttestamentlichen Theologie wie dem Königtum und der Messiaserwartung.
Gerhard Bauer hat bei seinem Vortrag immer wieder aus den Psalmen zitiert, dabei die Stilmittel der Psalmen und die Bilder und Metaphern anschaulich erklärt. So konnte er bei den Anwesenden das Verständnis für Psalmen vertiefen und die Begeisterung teilen. Patricia Loibl, die Bildungsbeauftragte des Pfarrgemeinderats, bedankte sich zum Abschluss beim Referenten und bei allen, die zum Gelingen des Abends beigetragen haben.