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ARCHIV-POST vom Stadtarchiv Stolberg Nr. 2/25
Kupferstadt Stolberg - Pressemitteilungen
31.03.2025, 09:05
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Nach der Zerstörung des Stadtarchivs kehren wir wieder mit einer monatlichen Meldung aus unserer Arbeit als zentraler Gedächtniseinrichtung der Kupferstadt Stolberg zurück. Mit der ARCHIV-POST erzählt das Stadtarchiv aus der Alltagsarbeit, aus der Geschichte oder auch von besonderen Erfolgen, Archivalien oder anderem.

Nr. 2/25: Bücherverzeichnis der Rheinischen Literatur- und Buchwoche 1924

Im Sommer 1924 fand in Köln die 3. Rheinische Literatur- und Buch-Woche statt, die erstmals um eine ‚Heimatschau‘ ergänzt worden war. Nach dem Bericht der Stolberger Zeitung am 11. Juni 1924 war es „das erste Mal, daß Stolberg sich in dieser Form an einer Heimatschau beteiligt hat.“ Die Ausstellung habe sich „dem Rahmen des Ganzen so gut angepaßt und im einzelnen – dadurch, daß die Eigenart der Stadt glücklich zum Ausdruck gebracht ist“, wäre sie angenehm aufgefallen. Man hatte sich „in seiner Bedeutung als Industriestadt“ gezeigt, wie die Geschäftsstelle der Deutzer Messe bei der Anmeldung zur Teilnahme durch Bürgermeister Walther Dobbelmann bestätigte.

Dem Plan nach präsentierte sich Stolberg zusammen mit Bergheim und Jülich in einem ‚Koje‘ genannten Messestand unter einem zeltartigen Baldachin. Man zeigte in der hellblau gehaltenen Koje Fabrikreliefs, Stadtpläne, Panoramaaufnahmen und in einer Vitrine historische Urkunden. Industrielle Produkte, vor allem Messingobjekte aus Stolberger Fertigung, rundeten das Bild ab. Im Rahmen der Buchwoche durften entsprechende literarische Werke natürlich nicht fehlen und so lagen aus „ältere und neuere Schriften über Stolberg und von Stolberger Autoren“, heißt es im Zeitungsbericht. Zur Übersicht hatte man eigens eine kleine Mappe mit „Verzeichnis der aufliegenden Bücher und Schriften von Stolberg“ gefertigt. Diese liegt der Akte 22 des Bestands Stolberg im Original bei. In Schwarz und Gelb-Gold wie das Stolberger Messing ist die Titelseite gehalten, die mit einer kleinen Silhouette von umwölkten Fabrikschornsteinen geziert ist. Schriften und Dokumente waren von Stolberger Familien und Archiven bereitgestellt worden. Gelistet sind bspw. von Johann Wilhelm Meigen „Der gestirnte Himmel“ von 1823, ein astronomisches Werk, das bis heute im Stadtarchiv verwahrt wird, oder vom selben „Abbildungen aller Messingwaren, welche in Stolberg verfertigt waren“ (1833) und ein Atlas des Regierungsbezirks Aachen von 1830 mit von Meigen gezeichneten Karten, die wünschenswert für die Ergänzung unseres Bestands sind. Unter den 35 gelisteten Werken sind seltene Kleinschriften wie J. Heidelbergs „Stolberg und sein Schloß“ (1910), Hermann Ritters „Stolbergs Vergangenheit“ (1889) oder Peltzers „Denkwürdigkeiten des Fleckens Stolberg (1816), die allesamt im Bestand sind.

Nach hundert Jahren lässt sich feststellen, dass sich das Literaturangebot deutlich gesteigert hat, vieles zu erforschen und erkunden bleibt, und vor allem, dass sich das Gepräge Stolbergs als Industriestadt im Kern nicht geändert hat. Als Wermutstropfen war zu beklagen, dass zwei Messingkannen aus dem Eigentum der Industriellen- und Kupfermeisterfamilie Mewis in Köln spurlos verschwunden waren.

 

Das Stadtarchiv beherbergt und sammelt als Historisches Kompetenzzentrum und ‚Gedächtnis der Stadt‘ Akten, Urkunden, Bilder, Bücher, Zeitungen, Nachlässe und andere Sammlungen der Stadtgeschichte. Haben Sie Fragen rund um Geschichte und Archivwesen, ein Forschungsprojekt oder möchten uns historische Dokumente oder Erinnerungsstücke, wie Fotos, Videos, Berichte oder Objekte anbieten, kontaktieren Sie das Stadtarchiv unter 02402/13364 oder 13313 oder stadtarchiv@stolberg.de!

Foto: Gezeichnete Titelseite des Bücherverzeichnisses zur Rheinischen Literatur- und Buchwoche in Köln 1924 (Stadtarchiv Stolberg, Akte ST 22)


Beschreibung

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