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Neue Zinken für den Heurechen
Heimatverein-Weisendorf e.V.
14.09.2024, 18:47

Vom Holzbrett zum Drachenzahn

Als die Landwirtschaft im Seebachgrund noch weit verbreitet war mussten auch die Bauern auch handwerklich sehr geschickt sein. Ging etwas kaputt versuchte man erst es noch selbst zu reparieren den das Geld war ein rares Gut und die Mark muste man meistens zweimal umdrehen.

So gibt das Heimatmuseum am 15.September in der Zeit von 14:00 bis 17:00 Uhr Einblick in die Reparatur einer Heuharke aus Holz, wenn an diesem Zinken abgebrochen waren und erneuert werden müssen.

Die Stiele waren aus Lindenholz mit einer Länge von bis zu 1,8 m. Die Wiege, auch Joch genannt wurde aus Buche gefertigt dieses war entweder leicht gebogen oder die Zähne hatten über die Jochlänge jeweils bis zur Mitte von außen nach innen leicht ansteigende Zahnlängen damit beim Aufsetzen nicht alle Zähne mit gleicher Tiefe eingriffen und so ein festhaken nicht so leicht möglich war. Die Drachenzähne wurden wegen ihrer Elastizität aus Esche gefertigt. Wobei man ein gewisses Fachwissen über das verwende Holz besitzen muste.

Üblich war, das Holz zwischen Hl. Martin und Maria Lichtmess zu schlagen. Das Holz stand in dieser Zeit nicht im Saft und riss später nicht. Es muße jedoch vor dem Lagern entrindet und in der Zeit vor der Karwoche danach je nach Nutzungsart in Brettern von unterschiedlicher Dicke gespalten werden. Diese wurden üblicherweise dann meist etwa drei Jahre Luftgetrocknet damit sich die Spannungen im Holz abbauten und das Holz sich nicht mehr verzog, Nässe nicht so leicht aufnahm und auch Trockenheit ihm nichts mehr anhaben konnten.

Diese lange Lagerung hat auch noch den Vorteil, daß das Holz sich nach dem Einbau lockerte, weil es nicht mehr schrumpfte durch den Verlust von Flüssigkeit.

Später hielt auch der Fortschritt bei Zinkenherstellen Einzug. Man setzte quadratische Holzstücke bevor sie ausgetrocknet waren auf Lochpfeifen und schlug dann die Holzstreifen durch die selbigen und stellte so die runde Form statt mit dem Ziehmesser diese zu schneiden mit dem Hammer her wobei diese allerdings nicht mehr konisch angespitzt waren. Brauchte man aber Spitzen an den Zinken so wurden diese an einem Schleifbock angeschliffen.

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Beschreibung

Der Heimatverein Weisendorf betreibt das Weisendorfer Heimatmuseum am Reuther Weg 16. Dieses enthält eine Fülle von Exponaten aus dem Seebachgrund und seiner näheren Umgebung. Zusammengetragen wurden Geräte aus dem bäuerlichen und handwerklichen Bereich, Haushalts­gegenstände und Trachten, Dinge des adels­herrschaft­lichen und kirchlichen Lebens, Oldtimer – Traktoren, Feuerwehren und andere Fahrzeuge. Die Ausstellungsstücke spiegeln eine vergangene landschaftstypische, bäuer­liche Lebens- und Arbeitswelt sowie Selbstver­sorgungswirtschaft. Feldarbeit, Stallarbeit, bäuerliches Handwerk und Haushaltsarbeit liefen auf den Höfen oft neben­einander her. Außer Landwirtschaft übte der Bauer noch ein Handwerk, mitunter auch mehrere Hand­werke aus. Jedenfalls war der Bauer Selbst­versorger und schon von daher ein vielseitiger Praktiker. Bis zur Einführung des Traktors waren Pferd, Ochse und Kuh die großen Helfer des Bauerns. In Franken spannte man vorwiegend Rinder vor die Ackergeräte wie Pflüge, Eggen und Walzen oder vor Fuhrwerke wie Leiterwagen, Kastenwagen und Odelfässer. Holz war ein wichtiger Baustoff für alle Gerätschaften. Eisen wurde nur da verwendet, wo es unbedingt erforderlich war wie zum Beispiel bei Wagenachsen, auf Rädern aufgezogene Reifen und Pflugscharen. Schmiede gehörten deshalb zu den wichtigsten Handwerkern im Ort. Ein großer Leiterwagen weist auf die wich­tigste Zeit des Bauern, die Erntezeit hin. Zu diesem Arbeitsgang auf dem Feld, aber auch zu besonderen Arbeiten auf dem Hof sind eine Reihe interessanter Objekte der älteren Landtechnik ausgestellt, bei­spielsweise ein Kartoffelroder, eine kombinierte Gras-Getreidemähmaschine, eine Putzmühle sowie eine Dreschmaschine. Für die Versorgung von Schweinen und Rindern wurden Futterschneiden, Rüben-Stopfmaschinen, Kartoffelquetschen, Getreide-Schrotmühlen etc. benötigt. Seit 2014 beinhaltet das Museum auch eine umfassende jagdliche Ausstellung. Gezeigt werden die Präparate von heimischem, jagdbarem Haar- und Federwild. Der Grundstock der Sammlung wurde 1988 anlässlich der Weisendorfer 700 – Jahrfeier gelegt; seit 2010 befindet sich das Museum in einem neuen Gebäude (mit Vereinsheim) am Reuther Weg. Es wird eingerichtet und betrieben vom Heimatverein Weisendorf e.V.