In einem bewegenden Gottesdienst in der katholischen Kirche "Mutter der Schmerzen" hat die Gemeinde Mühlhausen, insbesondere der Ortsteil Sulzbürg, Abschied von der bekannten Kabarettistin und Musikerin Lizzy Aumeier genommen. Die Trauerfeier, vorbereitet vom Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Helmut Enzenberger, wurde von Pfarrer Konrad Schornbaum (evangelisch) und Pfarrer Andreas Endriß (katholisch) gemeinsam gestaltet. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, und viele Wegbegleiter aus Lizzys Zeit in Sulzbürg, darunter ihre musikalischen Mitstreiter, nahmen an der Feier teil.
Besonders hervorzuheben ist die Teilnahme der Ensemblemitglieder von "SOFA" (Sächsisch-Oberpfälzisch-Fränkischer Advent), mit denen Lizzy in der Vergangenheit bemerkenswerte musikalische Feiern in der Kirche gestaltet hatte. Auch ihre Mutter, Traudi Aumeier, war hier mit der Zither präsent und sorgte so für einen besonders emotionalen Moment.
Pfarrer Konrad Schornbaum richtete verbindende Worte an die Familie, Freunde und Bekannte aus Sulzbürg, Mühlhausen und der Umgebung, die Lizzy als ihre Wahlheimat empfand. Er erinnerte daran, dass sie eine spirituelle Persönlichkeit war, die ihren festen Glauben mit Überzeugung lebte, auch wenn dieser oft nicht den gängigen Kirchenbildern entsprach. „Lizzy hatte eine tiefe Spiritualität und einen festen Glauben, den sie entschlossen gegen jegliche Kritik verteidigte – sei es gegenüber Skeptikern oder Atheisten,“ betonte Pfarrer Schornbaum. Er würdigte zudem Lizzys Einsatz für gute Zwecke und ihre unverkennbare Art, ihre kabarettistischen Auftritte mit Wertschätzung für die Betroffenen zu gestalten. Seine Rede schloss er mit den Worten: „Möge uns die Straße irgendwann wieder zusammenführen.“
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde eine Statue enthüllt, die Lizzy Aumeier mit ihrem geliebten Kontrabass darstellt. Die Skulptur wurde 2014 vom Bildhauer Michael Königer entworfen und seither im Bauhofarchiv der Gemeinde verwahrt. Bürgermeister Dr. Martin Hundsdorfer wies darauf hin, dass die Statue damals als „Die Muse von Sulzbürg“ große Beachtung fand. „Es macht mich traurig, diese Statue nun als Erinnerungsstück an Lizzy aufstellen zu müssen,“ sagte er. Weiterhin informierte er die Anwesenden, dass Lizzy Aumeier, die seit 1999 in Sulzbürg lebte, posthum zur Ehrenbürgerin ernannt wurde.
Auch Landrat Willibald Gailler würdigte Lizzys Wirken und erklärte, dass nicht nur Mühlhausen, sondern der gesamte Landkreis und darüber hinaus eine talentierte Musikerin und Kabarettistin verloren habe, die landesweit höchste Anerkennung genoss.
Mit einer persönlichen und humorvollen Note schloss Andreas Stock, Lizzys Ehemann, die Feier ab. Er war mit ihrem Hund Dobby anwesend, und ließ mit einem Augenzwinkern verlauten: „Gut, dass die Statue in den Ort blickt und nicht in Richtung Badberg – sonst würde Lizzy ständig kontrollieren, was ich so treibe.“ Die beiden, die in Sulzbürg auch aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr waren, lebten ihre gemeinsame Leidenschaft für Feste und fröhliche Feiern, die sie oft mit Künstlerkollegen gestalteten.
Abschließend sei noch einer von Lizzys liebsten Sprüchen über ihren aus Leipzig stammenden Ehemann verraten: „Ich habe meinen Beitrag zur Integration geleistet – ich habe ja einen Ossi geheiratet.“