Heimat Info Logo
Gartengestaltung – ein Gang durchs Dorf
Grüne
25.03.2025, 19:09

Allenthalben zu lesen in der Presse, wie stark die Gestaltung des eigenen Gartens sich auf das Allgemeinwohl auswirkt. Beispielsweise verbessern Bäume nachweislich das Mikroklima, indem sie frische Luft, im Sommer Kühle und Schatten spenden. Ja, sie werfen ihr Laub ab, da muss man dann, so man einen gepflegten Rasen sein eigen nennt, zusammenrechen. Allerdings versorgt uns manch ein Baum dafür mit leckerem Obst.
Ein weiterer Punkt der individuellen Gartenanlage hat weitreichende Auswirkungen auf das Wohl der Gemeinschaft: die Oberflächenversiegelung. Warum? Überall dort, wo das Regenwasser nicht versickern kann und nicht in einer Zisterne landet, fließt es in den Kanal. Soweit, so gut. Bloß damit wird es in die Kläranlage geleitet, dort gereinigt und in den Main entlassen. Weiter fließt es in den Rhein und schließlich in die Nordsee.
Bei uns jedoch fehlt Wasser, unsere Grundwasserspiegel haben sich von den vergangenen Trockenjahren noch nicht wirklich erholt. Damit Regen zu Grundwasser wird, muss er bei uns versickern. Doch dem stehen Gebäude, Straßen, Terrassen, Zuwege etc. entgegen. Durch Asphalt, Steinplatten und anderes kann das dringend benötigte Wasser nicht in den Boden gelangen und somit auch kein Grundwasser bilden.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf hat die Grünenfraktion sich auf eine Besichtigungstour durch den Ort begeben. Nicht alle Straßen wurden abgelaufen, aber doch so einige, um sich einen Eindruck vor Ort zu verschaffen. Da gibt es mustergültige Gärten mit wenigen Wegen, die noch dazu mit wasserdurchlässigen Strukturen gestaltet sind. Die das Dachwasser mittels Zisterne im eigenen Garten vergießen. In denen zahlreiche Bäume das Klima verbessern und allerlei Tieren eine Heimat bieten.
Leider stehen diesen kleinen Paradiesen viele Gärten gegenüber, die man eigentlich gar nicht als solche bezeichnen kann. Denn auf den Freiflächen fühlen sich nur Mülltonnen und Fahrzeuge wohl. Im Sommer heizen sie sich überproportional auf – und strahlen das natürlich ab. Zumal Bäume in solchen Anlagen vermisst werden. Und der Regen? Er läuft, wenn er denn mal fällt, ins Meer, nutzt dem Unterfranken gar nichts!
Dabei hätten wir als Stadtrandgemeinde so viel mehr Möglichkeiten, unsere Grundstücke umweltfreundlich zu gestalten! Im Altort schwierig, da ist es meist zu eng, aber in den anderen Bezirken doch durchführbar. Gerade bei einigen Neubauten sieht man die Tendenz, alles zu versiegeln. Aber damit graben wir uns im Wortsinn das eigene Wasser ab.
PS Auf Bilder wurde aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes verzichtet. Aber schon mit einem kurzen Spaziergang kann sich der geneigte Leser selbst überzeugen.