Das Forsthaus Rinnenbrunn konnte an der Stelle an der wir jetzt die Tafel aufgestellt haben von 1857 bis 1976 auf eine lebendige Geschichte zurückblicken. In dieser Zeit war das Forsthaus als Gastwirtschaft ein sehr gerne besuchter Anziehungspunkt für Wanderer, Feriengäste und die Menschen der umliegenden Ortschaften.
Ursprünglich 1857 als Diensthütte für Forstarbeiter geplant, wurde 1862 ein reguläres Forsthaus als Wohngebäude für den Revierförster errichtet. Es ist anzunehmen, dass von Anfang an eine Versorgung mit Speisen und Getränken vor allem für die Forstarbeiter vorgesehen war. Dies wird mit Sicherheit auch damals schon den einen oder anderen Wanderer und Menschen aus den umliegenden Ortschaften angelockt haben. Eine ausdrückliche Genehmigung einer „Bierwirtschaft“ erfolgt allerdings erst am im Jahre1904. Dass bereits zu dieser Zeit das Forsthaus Rinnenbrunn breit bekannt war zeigt eine Postkarte aus dem Jahre 1908. Ein erstes Gruppenbild von Ausflüglern stammt bereits aus dem Jahre 1910.
In den folgenden Jahren ist wohl reger Ausflugsbesuch zum Forsthaus zu verzeichnen, wie verschiedenen Bilder von Gruppen und Pferdefuhrwerken aus diesen Jahren zeigen. Erst im Jahre1936 wurde durch den Kauf eines Generators der Einbau elektrischen Lichts möglich.
Auch in den 50er Jahren hält der Ausflugsverkehr unvermindert an. Gespräche mit älteren Bewohnern der umliegenden Orte zeigten immer wieder die sehr hohe Attraktivität die das Forsthaus in diesen Jahren hatte. Auch viele Klassenausflüge hatten das Forsthaus zum Ziel.
Leider musste 1962 festgestellt werden, dass durch Hausschwamm der Bauzustand sich so schlecht darstellte, dass Reparatur und Baumaßnahmen nicht mehr zu verantworten waren. Die hohe Attraktivität des Ausflugziels wird dadurch deutlich, dass mehrere Petitionen, zuletzt vom 28. November 1962, eingereicht wurden mit dem Ziel das Forsthaus zu erhalten. Auch eine zwischenzeitliche Überlegung eines Neubaus und der Verpachtung an eine Brauerei war kein Erfolg beschieden. So wurde am 11. November 1964 der Beschluss zur Auflassung des Forsthauses gefasst. Nach zwischenzeitlicher privater Vermietung des Gebäudes wurde das Forsthaus dann im Oktober 1976 abgerissen.
So ging die über Hundertjährige Geschichte eines beliebten Ausflugszieles, an das sich viele ältere Menschen aus naher und weiterer Umgebung bis heute gerne erinnern, zu Ende.
Die Mitglieder des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Neuhaus an der Pegnitz haben wegen der historischen Bedeutung und der bis heute verankerten Erinnerung an dieses Ausflugsziel eine Anregung aus der Bevölkerung aufgegriffen und in Abstimmung mit den bayerischen Staatsforsten beschlossen eine Erinnerungstafel am Ort des früheren Forsthauses aufzustellen. Bitten an die Bevölkerung um "Erinnerungsstücke" an das Forsthaus führten zu einer Menge an Bildern und Geschichten die uns zur Verfügung gestellt wurden. Eine Recherche im Staatsarchiv in Amberg ergab weiterhin eine ungeahnte Menge an historischen Informationen zu Rinnenbrunn. Es war eine schwere Aufgabe diese Menge an Informationen zu komprimieren und in das Format einer Tafel zu bringen. Es gelang jedoch die wichtigsten Informationen in einer informativen und auch schön anzuschauenden Tafel zusammenzufügen. Die Bewilligung einer Förderung über das Regionalbudget von Frankenpfalz und ILE allerdings machte es erst möglich dieses Projekt auch tatsächlich umzusetzen.
In ehrenamtlicher Arbeit durch die Mitglieder des Verkehrsvereins wurde der Platz für die Tafel und eine Sitzgruppe vorbereitet und so konnte die Tafel und die Sitzgruppe am Dienstag den 17. September 2024 aufgestellt werden. Damit ist dieser ehemals wichtige und hoch geschätzte Ort vor dem Vergessen bewahrt und lädt zusammen mit der Sitzgruppe zum Verweilen und sich informieren ein.
Die große Menge an Informationen die keinen Platz auf der Tafel fanden wird der Verkehrsverein in den nächsten Monaten zusammenfassen und im Rahmen eines Vortrags zu Gehör bringen.