"Wenn es einer schafft, dann Ihr!" bescheinigte der Erste Bürgermeister der Stadt Pegnitz, Wolfgang Nierhoff, dem Förderverein der Feuerwehr Troschenreuth und den Aktiven der Wehr anlässlich des symbolischen Spatenstichs für den Erweiterungsbau des Feuerwehrgerätehauses in Troschenreuth. Mit dieser Überzeugung des Bürgermeisters im Rücken haben die Troschenreuther den Bau einer Fahrzeughalle begonnen. Bauherr ist nicht die Stadt Pegnitz, sondern der Förderverein selbst. Dies mache zwar manche Verhandlungen einfacher, aber auch manches schwieriger, so der Vorsitzende des Fördervereins, Marco Neubauer in seiner Ansprache zu Beginn der Veranstaltung, zu der neben Landrat Florian Wiedemann und Bürgermeister Wolfgang Nierhoff zahlreiche Stadträte der Pegnitzer Gemeinschaft, der SPD und der CSU gekommen waren. Auch Vertreter der ausführenden Unternehmen, der Feuerwehrführung von Stadt und Landkreis sowie natürlich die ehrenamtlichen Helfer der Feuerwehr waren zu dem kleinen Festakt geladen. Pfarrer Norbert Förster segnete die Baustelle und betete für alle Helfer und Mitwirkende.
Der Bau einer großen Fahrzeughalle sei notwendig geworden, weil zum einen die bisherigen Stellplätze saniert werden müssen und zum anderen der Freistaat Bayern eine neue Einheit "Ölwehrpaket 2" als Pilotprojekt in Troschenreuth stationiert. Dieses besteht aus einem geländegängigen Gerätewagen-Logistik mit Kran, einem Tieflader-Anhänger und einem Teleskoplader mit Zubehör. Diese Einheit soll bei großen Einsätzen bayernweit zum Einsatz kommen, kann aber auch im eigenen Bereich alarmiert werden, erläuterte Marco Neubauer, der auch Kommandant der Feuerwehr Troschenreuth ist. Neubauer bedankte sich bei Landrat und Bürgermeister sowie den Stadträten einerseits für das Vertrauen, andererseits auch für die Unterstützung der Stadt- und Kreisverwaltung, die reibungslos und schnell die notwendigen Voraussetzungen geprüft und befürwortet hatten. Daneben galt sein Dank auch der Feuerwehrführung für den Rückhalt bei allen Herausforderungen, die dieses Projekt mit sich bringe. Man sei überzeugt, dass sowohl der Zeit- als auch der Finanzplan eingehalten werde.
Bürgermeister Nierhoff ging in seiner Ansprache auch auf die Zwänge einer Konsolidierungsgemeinde ein. Zwar sei die Stadt auf einem sehr guten Weg und baue jedes Jahr weitere Schulden ab, dennoch müsse man festhalten, dass man nicht mehr alles wünschenswerte schultern könne, und dies betreffe auch die Feuerwehren. Deshalb sei von vorneherein klar gewesen, dass das Projekt nur mit immenser Eigenleistung zu verwirklichen sei. Diese Eigenleistung habe es dann aber auch gegeben, sowohl bei der Planung als auch bei den bereits begonnenen Erdarbeiten. So müsse Ehrenamt funktionieren, schloß der Bürgermeister.
Landrat Florian Wiedemann unterstrich, dass es für eine reibungslose und schnelle Umsetzung sowohl eine gute Kommunikation mit dem Bauherren bereits in der Frühphase der Planungen notwendig sei als auch eine qualifizierte und zielführende Zusammenarbeit aller Ämter und Behörden. Und hier könne er als Landrat nur betonen, dass sowohl die Verwaltung im Landratsamt als auch bei der Stadt Pegnitz hervorragend zusammenarbeite. Deshalb freue es ihn als Dienstherren auch, dass dies vom Förderverein auch so deutlich gewürdigt wurde. In seinem Grußwort bezeichnete er die Troschenreuther Feuerwehrler als verrückt. Verrückt in dem Sinne, dass sie diese ehrenamtlichen Leistungen ja zusätzlich zu Job und Familie schaffen. Mit den neuen Fahrzeugen und den neuen Aufgaben lege man auch die Grundlage für die nachfolgenden Generationen an Feuerwehrleuten. Ihm sei um die Zukunft der Feuerwehr Troschenreuth nicht bange.
Der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Michael Wolf, wagte schon den Ausblick auf die Fertigstellung der Fahrzeughalle, die bereits im Sommer bezugsfertig sein soll. Er hob hervor, was man alles schaffen könne, wenn man nur zusammenlangt. Sein besonderes Lob galt daher "der Mannschaft", die schon gezeigt habe, dass sie nicht nur hinter dem Projekt stehe, sondern auch bereit sei, tatkräftig mit anzupacken.
Nach Bayern- und Nationalhymne, gespielt von der Feuerwehrkapelle Troschenreuth, wurde dann der symbolische Spatenstich durch Landrat Wiedemann, Bürgermeister Nierhoff, den Stadträten und den Führungskräften der Feuerwehren sowie den Vertretern der Baufirmen vorgenommen. Dabei wollten so viele Gäste mitmachen, dass die eigentlich zahlreich vorhandenen Spaten und Schaufeln nicht ausreichten. Im Anschluss wurde dann noch bei einem Bier und Bratwürsten gefachsimpelt und diskutiert. Landrat Florian Wiedemann kündigte dann auch noch an, während der Bauphase eine Brotzeit zu spendieren. Aus seinem eigenen Geldbeutel, wie er angesichts der Haushaltsberatungen im Landkreis betonte.