Der Versuch der Landesausstellung ist ein fester Punkt im Jahresprogramm des Tegernheimer Heimat- und Geschichtsvereins. Heuer waren 35 Mitglieder und Gäste waren der Einladung zur Fahrt nach Ansbach in die Ausstellung „Typisch Franken?“ gefolgt und erlebten einen interessanten Tag.
Ein Franken gibt es nicht
Im ehemaligen Herrschaftssitz der Ansbacher Markgrafen, die wie die preußischen Könige dem Geschlecht der Hohenzollern angehörten, besuchte die Gruppe die Ausstellung in der Orangerie der Residenz. Aufgeteilt in zwei Gruppen ging es rund eineinhalb Stunden auf eine Zeitreise durch die fränkische Geschichte. Staunend nahmen die meisten Besucher zur Kenntnis, dass es „ein Franken“ gar nicht gibt. Franken war bis in die Zeit Napoleons ein buntes Sammelsurium an Fürstentümern, Reichsritterschaften, Reichsstädten und geistlichen Herrschaften. Die größten waren die Gebiete der Fürstbischöfe von Würzburg und Bamberg sowie der hohenzollersche Herrschaftsbereich mit Sitz in Ansbach, von wo aus die Hohenzollern im 16. Jahrhundert die Mark Brandenburg in Besitz nahmen. Später wurde aus der Mark das Königreich Preußen. Erst 1806 kam ganz Franken dann durch Napoleons Einfluss zu Bayern. Die Ausstellung stellt darüber hinaus fränkische Besonderheiten wie das Bier, die Bratwurst oder das Kerbholz sowie die größten fränkischen Künstler und Erfindungen vor.
In der Ansbacher Altstadt gibt es viel zu sehen
Nach dem Mittagessen im Ansbacher Zentrum gab es für die Tegernheimer eine Stadtführung durch die barocke Innenstadt. Hier standen neben der markgräflichen Residenz und der Kirche St. Gumbertus mit der Gruft der Markgrafen noch verschiedene weitere Gebäude, u. a. das Kaspar-Hauser-Haus und die unzerstört gebliebene Synagoge. Nach der Führung nutzten die meisten Teilnehmer noch die Gelegenheit zum Besuch des prächtigen Gartens hinter der Orangerie und zu einer kleinen Kaffeepause in historischer Umgebung.
Das Foto zeigt einen Teil der HGV-Reisegruppe vor dem 1993 aufgestellten Skulptur „Anscavallo“, die eine Anspielung auf die lange militärische Tradition der Ansbacher Ulanen darstellt.