Früher war das Hopfenzupfen reine Handarbeit, mühsam und nicht unbedingt gut bezahlt. Bis ein sogenannter „Metzen“ – ein 60-Liter-Maß – voll war, brauchte eine fleißige und geschickte Zupferin ein bis eineinhalb Stunden. Sieben bis acht Metzen am Tag waren eine sehr gute Leistung, alles andere war rekordverdächtig. Bis zu 70.000 Saisonarbeiter sind um Bartholomä, also um den 24. August, in der Hallertau, Deutschlands wichtigstem Hopfenanbaugebiet, mit Kind und Kegel angerückt. Kost und Logis waren frei, gegessen wurde im Hopfengarten, das hat Zeit gespart, geschlafen wurde in Gemeinschaftslagern auf dem Dachboden des Bauern. Am Abend des letzten Erntetages sind die Pflücker feierlich in den Hof des Bauern eingezogen, mit dabei eine nichtabgeerntete Hopfenstange. Die Bäuerin wartete schon mit einem üppigen Hopfenmahl als Dank für die Mühen. Einer der wichtigsten Männer bei der Ernte war der Stangler. Mit Geschick und Kraft „stangelte“ er die mit Dolden übersäten Ranken vom bis zu sieben Meter hohen Draht, damit die Zupfer ihre Arbeit tun konnten.
Heute übernehmen Abreißgeräte diese Arbeit. Auch das Pflücken, Reinigen und Trocknen geschieht maschinell. An die „Hopfenpflückerromantik“ erinnern nur noch die zahlreichen Hopfenzupferfeste im Spätsommer, wo die Kunst des Hopfenzupfens „wie zu Großmutters Zeiten“ gezeigt oder praktiziert wird.