Beim Neujahrsempfang 2025 der Stadt Hemau Anfang Januar durfte Bürgermeister Herbert Tischhöfer rund 500 Gäste aus Politik und Stadtleben in der Tangrintelhalle begrüßen.
Weltlage: Schleudergefahr und Steinschlag
Musikalisch umrahmt von den „Tanngrindler Musikanten“ erlebten die geladenen Vereins-, Firmen- und Behördenvertreter, aktuelle und ehemalige Stadträte sowie Bürgermeister der Nachbargemeinden einen feierlichen und unterhaltsamen Abend. Auch die Bundestagsabgeordneten Peter Aumer und Dr. Carolin Wagner sowie der Landtagsabgeordnete Patrick Grossmann und Landrätin Tanja Schweiger gaben sich die Ehre.
In seiner diesjährigen Rede lud Bürgermeister Herbert Tischhöfer seine Gäste ein zu einer Fahrt ins neue Jahr, die an verschiedenen Verkehrsschildern vorbeiführte. Mit „Schleudergefahr“ und „Steinschlag“ umriss er die aktuelle instabile Weltlage. Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, der Wahlsieg von Donald Trump in den USA mit voraussichtlich negativen Folgen für Europa, die geplatzte Ampelkoalition mit Neuwahlen in Deutschland und die Klimakrise: Vielfältige Bedrohungen würden derzeit die Menschen belasten. Die große Unsicherheit auf globaler Ebene hinterlasse auch gesellschaftlich ihre Spuren, die sich in Extremismus und Spaltung äußerten – „Steinschläge“, die unsere Demokratie gefährden.
Seine Botschaft: Gemeinsam „Stop“ sagen zu Hass und Gewalt. „Ich fordere mehr Anstand, mehr Verständnis und mehr Gelassenheit füreinander. Wir können nur gemeinsam den gesellschaftlichen Frieden bewahren – durch Dialog statt Hass, durch Respekt statt Gewalt“, appellierte das Stadtoberhaupt.
Unterwegs auf der Vorfahrtsstraße
Angesichts der schwächelnden Wirtschaft und immer höherer Ansprüche an Städte und Gemeinden forderte Tischhöfer weniger Bürokratie und mehr Vertrauen in die Kommunen. Trotz Gegen- und Seitenwind sehe er Chancen für Hemau, dank seiner starken Gemeinschaft innovativ und nachhaltig zu bleiben.
Er rief seine Zuhörer auf, eine Ausfahrt aus der negativen Gedankenspirale zu nehmen und sich auf das Positive zu besinnen. In Hemau gehe einiges voran, man sei auf einer Vorfahrtsstraße unterwegs. Als Beispiele nannte er die Schulsanierung, den Bau des neuen Kinderhauses in Hemau, die frisch gegründete ILE Jura Tangrintel mit acht weiteren Nachbargemeinden oder auch die Zukunftsprojekte „Sorgende Stadt Hemau“ und das geplante Naherholungsgebiet zwischen Waldfriedhof und Volksfestplatz.
Das Stadtoberhaupt schloss mit einem glühenden Plädoyer für eine Rückbesinnung auf die Gemeinschaft und Optimismus: „Wir haben das Lenkrad in der Hand: unsere Werte Demokratie, Solidarität, Einsatz für die Allgemeinheit und der Glaube daran, dass wir Krisen gemeinsam bewältigen können. Lassen Sie uns diesen Weg weiterfahren – mit Herz, Mut und vor allem einem positiven Blick nach vorn.“
Ehrungen
Der Zweite Bürgermeister Robert Pollinger nahm zusammen mit Tischhöfer die Ehrungen vor. Ausgezeichnet wurden die besten Schulabgängerinnen und Schulabgänger aus dem Hemauer Gemeindegebiet: Lynn-Leonie Schreiber aus Hemau (Sonderpädagogisches Förderzentrum, Note: 2,2), Jonah Häckl aus Eichlberg (Mittelschule Hemau, Note: 1,5), Esperansa Martinova (Mittelschule Hemau, Note: 1,8), Pauline Landfried aus Kumpfhof (Johann-Simon-Mayr-Realschule Riedenburg, Note: 1,0), Miriam Eser aus Hemau (Staatliche Fachoberschule Regensburg, Note: 1,0), Annalena Gabler aus Hemau (Gymnasium Parsberg, Note: 1,1) und David Utz aus Kollersried (Berufliche Oberschule Regensburg, Note: 1,0).
Auch zwei Sportlerinnen durften auf die Bühne: Alessia Tina Kollmer aus Hemau wurde zweifache deutsche Meisterin im Para Schwimmen und erkämpfte sich zudem den ersten Platz im 50-Meter-Brustschwimmen in der Jugend C. Luca Hammerl aus Hemau erreichte in der Disziplin Kickboxen den ersten Platz bei der Bayerischen Meisterschaft und den ersten Platz in der Bavarian Open.
Im musikalischen Bereich wurde die Stadtkapelle Hemau geehrt. Als erster Musikverein im Landkreis Regensburg durfte sie sich über den Junior-Award freuen, den die Nordbayerische Bläserjugend an Musikvereine mit einer besonders engagierten Jugendarbeit verleiht.
Zu den Geehrten zählte auch die Freiwillige Feuerwehr Hemau, die im vergangenen Jahr für eine schwierige und komplexe Rettung nach einem schweren Verkehrsunfall den RESCU-Preis des Rettungszentrums an der Uniklinik Regensburg erhalten hatte.