1. Umgestaltung Stadtmitte, Kunst am Bau; Auftragsvergabe
Sachverhalt:
Die Planung der Stadtmitte schreitet voran. Nach Fertigstellung der Dr.-Boecale-Str. mit Mallerdorfer Grund im Sommer diesen Jahres und der Auswahl der Planungsvariante für den Stadtplatz stehen nunmehr die Detailplanungen an. Eine wichtige Frage, ob ein Kunstwerk in der Stadtmitte errichtet werden soll, hat der Stadtrat bereits geklärt und beschlossen, einen Wettbewerb zu starten.
Am Teilnahmewettbewerb haben sich 54 Künstler, überwiegend aus Bayern beteiligt. Von den Bewerbern wurden 7 Künstler ausgewählt und haben Vorschläge eingereicht.
Ein Preisgericht mit Fachpreisrichter, Berater und Vorprüfer hat alle Vorschläge intensiv geprüft und bewertet.
In die engere Wahl ist demnach die Arbeit von Paul Diestel aus Unsleben gekommen.
Der 1. Rang geht an Arbeit von Florian Lautenschlager aus Parsberg.
Die Arbeit „Labara“ bespielt den Übergangsbereich zwischen verkehrsberuhigtem Platz und anschließender Fahrbahn. Mit dem Zitat der Wehrsperre am historischen Parsberger Freibad und zur Schwarzen Laaber wird der örtliche Bezug für viele einheimische Bürger nachvollziehbar hergestellt. „Labara“ vereint mehrere Funktionen, es dient der allgemeinen Freizeitnutzung und als Erlebnisbereich für Kinder. Die Wasserbecken sind bespielbar, auch wenn das Stauschott fest montiert ist.
Der Höhenunterschied zwischen Fahrbahn und Platz wird geschickt genutzt. Das Kunstwerk ist so gestaltet, dass der Platz in seiner Funktion und Dimension nicht wesentlich eingeschränkt wird.
Der Entwurf bietet die Chance, die Abgrenzung zwischen Stellplätzen und Platz in der Freiraumplanung als nahtlose Fortsetzung des Kunstwerks auszubilden.
Gewürdigt wird auch die Tor- und Fernwirkung der dreidimensionalen Anlage in der Mitte des Platzes.
Der Entwurf überzeugt durch eine reduzierte Formensprache und die Fähigkeit zur Integration in die Umgebung, mit einer ausgewogenen Balance zwischen gestalterischer Ästhetik und praktischer Nutzbarkeit. Dadurch wird der Platz zu einem Ort der Begegnung, schafft Raum für soziales Miteinander und leistet einen Beitrag zur Identitätsbestätigung und stärkt das Zugehörigkeitsgefühl der Parsberger Bevölkerung.
Das Ensemble kann eine hohe Symbolwirkung entwickeln, die durchaus das Potential hat, sich als „Markenzeichen“ des Stadtplatzes mit hohem Wiedererkennungswert zu etablieren.
Teilweise kritisch gesehen wird die Materialwahl des Betons für die Einfassungen der Becken. Das Preisgericht regt an, für die Beckeneinfassungen dasselbe Material wie für Wehrpfosten (Dolomit) zu prüfen. In der Durchplanung soll auf die Größe der einzelnen Wasserbecken, Funktion und Erlebbarkeit des Durchlasses, Wassertiefe und Winteraspekt ein besonderes Augenmerk gelegt werden.
Das Preisgericht empfiehlt auch, das als missverständlich empfundene Wortband am Wehrpfosten kritisch zu überprüfen.
Hinterfragt wird die Nähe der bespielbaren Anlage zur Fahrbahn. Hier wird im Preisgericht als Abhilfe entweder eine Vergrößerung der Becken angeregt, um mit dem bespielbaren Rand mehr Abstand zur Fahrbahn herzustellen. Alternativ würde eine Fortführung der Wasserrinne hinter der Wehrsperre nach Westen weitere bespielbare, geschützte Abschnitte und auch ruhigere Sitzmöglichkeiten am Wasser schaffen.
Herr Wirzmüller vom Büro Wamsler/Rohloff/Wirzmüller stellt die Planung und den möglichen Wasserlauf vor.
Stellungnahme der Verwaltung:
Die Kosten liegen im vom Stadtrat festgelegten Rahmen.
Die eingereichten Vorschläge werden durch die Kunstgilde Parsberg ausgestellt. die Ausstellung erfolgt am 17.12.2023 in der Burg Parsberg, in der Zeit von 14.00 Uhr – 16.30 Uhr.
Beschluss:
Der Auftrag für die Realisierung der Kunst am Bau für den Stadtplatz Parsberg wird auf der Grundlage des vom Künstler Florian Lautenschlager eingereichten Vorschlages aus Parsberg erteilt.
Die noch offenen Details bezüglich Abstand zur Straße und Wasserrinne sind noch zu klären.