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ARCHIV-Post 05/2024: Historische Raumnutzung im Alten Rathaus
Kupferstadt Stolberg - Pressemitteilungen
04.09.2024, 14:47
Bilder (1)

50 Jahre nach der letzten umfassenden Erneuerung des Alten Rathaus und durch die Hochwasserkatastrophe besonders notwendig gemacht, wird derzeit das Alte Rathaus am Kaiserplatz saniert und modernisiert. Das Stadtarchiv nutzt die Gelegenheit für einen Blick zurück ins historische Gebäude. 

 

Älter als fünf Jahrzehnte ist im Innern des Bauwerks von 1838 nichts mehr. Als es in den 1970er Jahren vor dem Abbruch gerettet wurde, erhielt das Gebäude vom Keller bis unters Dach neue Wände, Böden und Decken. Der Gewölbekeller wurde zu einem großen, modernen Archivmagazin umgebaut, worin bis zur Hochwasserkatastrophe 2021 das Stadtarchiv seine Bestände lagerte. Bis zur Entkernung hatte der Bau auch zwei Seitenflügel, worin insgesamt fast einhundert Büros und andere Räume untergebracht waren. Diese erstreckten sich auch im Dachgeschoss, und das Arbeiten war in der Enge und Sommerhitze kein Vergnügen. Die Dielen knarzten, die hölzernen Treppenstufen quietschten. Mit der Eingemeindung Büsbachs 1935 mussten Böden wegen Abnutzung häufiger geölt und gestrichen werden, und die Eingemeindungen 1972 hätten das schon 50 Jahre zuvor zu klein gewordene Verwaltungsgebäude niemals bewältigt. Das Gebäude war vollgestopft, in die Jahre gekommen und nicht geliebt.

 

Bis 2021 waren das Stadtarchiv samt Büro und Leseraum im Alten Rathaus, das Trauzimmer des Standesamts und der Ratssaal. Letzterer war früher nur halb so groß, das Trauzimmer lag abseits und Archivräume gab es an verschiedenen Stellen – auch direkt neben Abortanlagen im Nebengebäude, wo die Lagerung gewiss keinem konservatorischen Anspruch genügte. Trauzimmer und Ratssaal erhalten nun ein neues, modernes Ambiente und das Stadtarchiv eine ganz neue, moderne Bleibe. Aber selbst diese vergleichsweise bescheidenen Räumlichkeiten im Grundrissplan der 1930er Jahre waren schon weitaus mehr, als das Gebäude ursprünglich geboten hatte. Nach der historischen Überlieferung war das Rathaus anfangs mehr ein Schulhaus: Für die Verwaltung gab es Räume für den Gemeinde- und Polizeidiener, mutmaßlich einen für den Bürgermeister und den Gemeinderatssaal. In der Bildmontage sind die vermuteten Räume im lila Farbton unterlegt. Hundert Jahre später beanspruchten Polizeibüros mehrere Büros. 1953 wurde die kommunale Polizei in Nordrhein-Westfalen verstaatlicht und die Polizeifunktion im Rathaus entfiel. Zurück ins 19. Jahrhundert: Es gab drei katholische Schulsäle samt drei Lehrerwohnungen, hier ihre eventuelle Ausdehnung in Blau hinterlegt; und je einen Schulsaal zuzüglich Lehrerwohnung für die reformierte Klasse und für die lutherische Klasse. In zwei Geschossen lagen also fünf Schulsäle und fünf Lehrerwohnungen – nur im Bau der ersten Bauphase, die heute als restauriertes Baudenkmal saniert wird. Und jeder Bereich, ob die verschiedenen Schulen oder die Verwaltungsräume, besaß eigene Außentüren und Treppenanlagen. Die ins Bild montierte Skizze der Fassade zeigt eine Verschönerungsmaßnahme von 1913, als man die Fenster wohl erstmals mit Blumenschmuck ausstattete. Bis heute ein gewohnter wie anmutiger Anblick.

 

Die für die Bildmontage genutzten Fotos aus der Akte Bestand Stolberg 1025 wurden 2019 gefertigt; die Akte wurde am 14./15. Juli 2021 beschädigt und harrt wie Tausende andere ihrer Trocknung und Restaurierung.


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