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Landesweiter Personalmangel in Kitas: Stadt Stolberg ergreift weitere Maßnahmen
Kupferstadt Stolberg - Pressemitteilungen
12.03.2025, 15:10
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Landesweit ist die personelle Situation in den Kindertagesstätten sehr angespannt. Nach neusten Studien fehlen in NRW rund 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kitas. Trotz aller Bemühungen bleibt davon auch die Stadt Stolberg nicht verschont. Die aktuellen Streiks der Beschäftigten legen den NRW-weiten Personalmangel besonders offen.

 

Die Stadt Stolberg hat deswegen bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um der allgemein schlechten Personallage etwas entgegenzusetzen. „Etwas anderes zu behaupten, wie es aktuell leider von einigen politischen Seiten geschieht, ist eine aktive Täuschung der Menschen“, sagt Bürgermeister Patrick Haas. Die landesweite Entwicklung habe sich in den letzten Jahren aber erheblich verschärft: „Jeder Vergleich, wie früher auf Situationen wie Streiks regiert werden konnte, ist ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Noch vor einigen Jahren war der Fachkräftemangel nicht so eklatant und eine 45-Stunden-Betreuung noch nicht die Regel. Kurzum: Es gab viel mehr Personal für weniger Betreuungszeiten. Die Realität ist heute leider: Das Kinderbildungsgesetz NRW führt zu chronischer Unterfinanzierung aller Kitas in allen NRW-Kommunen. Alle Kommunen leiden darunter.

 

Falsch findet Haas die Forderung, Personal in Streiksituationen über das Stadtgebiet in die einzelnen Sozialräume zu verteilen: „Diese Idee mag auf dem Papier logisch klingen, ist aber in der Praxis nicht zielführend. Würden wir so handeln, würden die Kinder, die in die Notbetreuungen gebracht werden, plötzlich auf Erzieherinnen und Erzieher treffen, die sie noch nie zuvor gesehen haben.“ Zudem könne die Stadt durch solche Verschiebungen am Ende weniger Kitas bei Streiks offenhalten, als sie das im Moment könne.

 

Das Jugendamt der Stadt Stolberg bringt deshalb nach der letzten Vorstellung kommunaler Maßnahmen im November 2024 erneut einen Maßnahmenkatalog in den Kinder- und Jugendausschuss ein. „Es handelt sich dabei um Sofortmaßnahmen für die Betreuung und Bildung unserer Kinder“, erklärt Michael Ramacher, zuständiger Beigeordneter für das Jugendamt. Im Einzelnen schlägt die Verwaltung der Politik über die bereits bestehenden Maßnahmen hinaus vor:

 

1.     Ausbildungskapazitäten für die praxisintegrierte Ausbildung werden erweitert: In jeder Einrichtung eine „PIA-Fachkraft“.

 

2.     Die 9 städtischen Familienzentren erhalten eine zusätzliche Alltagshelferin.

 

3.     In jeder unserer 21 Einrichtungen kann ein Bundesfreiwilligendienstleistender eingesetzt werden.

 

4.     Der kommunale Springerpool soll um weitere 7 Fachkraft-Stellen ausgeweitet werden.

 

5.     Der kommunale Springer-Pool soll um 3 Hauswirtschaftskräftstellen ergänzt werden.

 

6.     Mehr Zeit für die Kinder: Kita-und Gruppenleitungen werden durch Ergänzungspersonal bei Verwaltungstätigkeiten entlastet.

 

7.     Die Ausbildungsakquise wird intensiv gefördert: Gemeinsame Formate mit dem Berufskolleg (Besuche an weiterführenden Schulen, Förderung des Dualen Studiums, u.a.).

 

8.     Alle Azubis werden weiterhin unbefristet übernommen.

 

9.     Der Einsatz von Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern wird gemäß Personalverordnung bedarfsgerecht ermöglicht.

 

10.  Die Kupferstadt wird das Arbeitsfeld der Kindertagesbetreuung noch intensiver durch geeignete und wirksame professionelle Öffentlichkeitsarbeit bewerben.

 

Dieser Maßnahmenkatalog kostet die Stadt mehrere hunderttausend Euro im Bereich Personal. „Diese weiteren zusätzlichen Ausgaben wollen wir für unsere Kinder gerne tätigen“, erklärt Ramacher. Bürgermeister Haas gibt gleichzeitig zu bedenken: „Das Grundproblem bleibt aber bestehen: Wir haben in der Vergangenheit viele neue Stellen geschaffen und wollen jetzt noch mehr schaffen. Wir haben diese neuen Stellen intensiv beworben und so attraktiv wie möglich gestaltet. Trotzdem bleibt es dabei, dass wir mit anderen Städten um insgesamt zu wenig Fachkräfte konkurrieren und wir die Stellen deshalb nicht immer besetzt bekommen.

 

Besonders danken möchten der Bürgermeister und der Beigeordnete dem Personal in den Kitas: „Wir haben in den letzten Tagen viel Wahlkampf auf dem Rücken unserer Kinder und der Beschäftigten in unseren Kitas erleben müssen. Wir möchten den Beschäftigten aber von Herzen für ihre leidenschaftliche Arbeit danken.


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