Am Abend des Faschingssonntags hatten sich zahlreiche Jagdpächter und Jagdgenossen zur Jahresversammlung im Gasthaus Schwarzfischer eingefunden. Vorstand Tobias Haimerl begrüßte die Jagdgenossen, Bürgermeister Thomas Schwarzfischer sowie die Jagdpächter der vier Reviere der Jagdgenossenschaft Zell. Haimerl gab die Tagesordnung bekannt und stellte fest, dass zur Jagdversammlung form- und fristgerecht geladen wurde. Das Totengedenken folgte.
Im Anschluss hörte man das Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung von Schriftführer Thomas Piendl. Danach übernahm Kassier Markus Schuierer das Wort und informierte über den Kassenbericht. Die Kassenprüfer Gerhard Wanninger und Josef Heuberger bescheinigten eine einwandfreie Kassenführung. Die Entlastung des Kassiers und der Vorstandschaft war daher nur reine Formsache. Als nächster Punkt stand der Tätigkeitsbericht des Jagdvorstehers auf dem Programm. Tobias Haimerl blickte auf das letzte Jahr zurück. Im März 2024 wurden forstliche Gutachten zur Situation der Waldverjüngung erstellt. Anhand eines festgelegten Schemas wird die Dichte der Verjüngung und aus welchen Baumarten sich diese zusammensetzt, festgestellt. Ebenso wird geprüft ob die Jungpflanzen verbissen sind. Hierbei unterscheidet man zwischen Leittriebverbiss und Verbiss im oberen Drittel. Auch Hegeschäden werden hierbei erfasst. Im August erhielt die man dann die Ergebnisse. Es geht Pflanzen unter 20 cm und Pflanzen von 20 cm bis maximale Verbisshöhe. Haimerl erläuterte anhand einer Statistik den Verbiss. Im Januar dieses Jahres wurde mit Förster Andreas Rothhammer die ergänzenden revierweisenden Aussagen erstellt, wobei auch die Jagdpächter und Jagdgenossen dabei waren. Was dabei auffiel, dass die „Eiche fehlt“. Der Förster könne sich gut vorstellen, die Eiche in den Revieren mehr einzubringen, denn die Mischung machts. Im Februar verschickte man die Ergebnisse an die Jagdpächter. Der Verbiss wurde in einem Revier als tragbar und in drei Revieren als zu hoch eingestuft, jedoch zum Teil mit verbesserter Tendenz. In den nächsten Tagen erwarte man die Vorschläge der unteren Jagdbehörde für den Abschussplan der nächsten drei Jahre.
Der Jagdpachtschilling soll in gleicher Höhe wie in den vergangenen Jahren ausbezahlt werden, was bei einer anschließenden Abstimmung einstimmig bestätigt wurde von den Anwesenden. Sollte es Veränderungen von Flächen und Konten geben, soll dies bei Haimerl gemeldet werden. Außerdem wird weiterhin ein Verbiss-Schutzmittel von der Jagdgenossenschaft zur Verfügung gestellt. Dieses kann bei den Jagdpächtern abgeholt werden. Als Nächstes ging man zur Neuwahl der Vorstandschaft über. Zuvor wurde ein Wahlausschuss gebildet. Als Wahlleiter agierten Bürgermeister Thomas Schwarzfischer und Wahlhelfer Gregor Bauer.
Nach der Wahl bekam Tobias Haimerl erneut das Vertrauen als Jagdvorsteher. Sein Stellvertreter wurde Thomas Schwarzfischer. Matthias Prasch und Matthias Daschner sind die zwei neuen Beisitzer. Das Amt des Kassiers übernimmt Markus Schuierer und Thomas Piendl nahm die Wahl zum Schriftführer an. Gerhard Wanninger und Ludwig Wiesinger haben nun die Kassenprüfung inne.
Die Vorstandschaft setzt sich wie folgt zusammen:
Erste Jagdvorsteher: Tobias Haimerl
Stellvertretende Jagdvorsteher: Thomas Schwarzfischer
Beisitzer: Matthias Prasch und Matthias Daschner
Schriftführer: Thomas Piendl
Kassier: Markus Schuierer
Kassenprüfer: Gerhard Wanninger, Ludwig Wiesinger
Ein Dank erging seitens Haimerl an Kassenprüfer Josef Heuberger und Beisitzer Josef Daschner, die sich nicht mehr zur Wahl stellten. Ebenso bekam Gregor Bauer einen Applaus für seinen Dienst als Beisitzer, den er seit stolzen 30 Jahren machte.
Im Anschluss gaben die Jagdpächter der vier Reviere ihre Abschüsse an Rehwild, Füchsen, Wildschweinen und Mardern bekannt und dankten den Landwirten für die gute Zusammenarbeit.
Im Grußwort von Bürgermeister Thomas Schwarzfischer lobte dieser den guten Zusammenhalt in der Jagdgenossenschaft. „Gerade als Waldbesitzer und Landwirt hat man viel Arbeit, die nicht gesehen oder gar bezahlt wird. Die Verbissgutachten, die alle drei Jahre gemacht werden gehören dazu, aber wenn man im Vorfeld gut vorarbeitet, sprich mit Verbiss-Schutzmittel oder Zäune, kann dies viel erleichtern“, so der Rathauschef. Zudem lobte er die Idee das Verbiss-Schutzmittel von der Jagdgenossenschaft den Jagdgenossen zur Verfügung gestellt wird.Ein Punkt war noch der Harvester-Einsatz, die doch wegen dem ausbleibenden Frost und viel Regen vergangenes Jahr, erhebliche Schäden auf den Waldwegen hinterlassen hatten. Deswegen ist es ein Anliegen von Bürgermeister Schwarzfischer solch größere Maßnahmen mit der Gemeinde oder den benachbarten Anliegern abzuklären und sogar mit Bildern festzuhalten um sich nachfolgenden Ärger zu ersparen.
Thomas Piendl stellte noch einen kurzen Überblick in den Raum und informierte über die künftige Entwicklung. Auf dreijährige Abschusszeit soll auf 10 oder 20 Prozent gesteigert werden, was zu massiv ist. „Immer höher, immer weiter“, doch kann es nicht immer in eine Richtung gehen, aber das sollte in Zukunft auch klar sein“, resümierte Piendl abschließend.
Tobias Haimerl bedankte sich am Ende für die Aufmerksamkeit und schloss die Versammlung mit einem Waidmanns Heil.