Freiwillige Feuerwehr Gmünd blickt auf ereignisreiches Jahr 2024 zurück
GMÜND. Die Freiwillige Feuerwehr Gmünd verzeichnet einen bemerkenswerten Aufschwung: Mit einem Zuwachs von 29 neuen Mitgliedern stieg die Gesamtzahl auf 201. Dies gab der erste Vorsitzende Tobias Schatz bei der Jahreshauptversammlung am 6. Januar 2025 im Haus der Vereine bekannt. Der Versammlung ging am Morgen des Dreikönigstages ein Gedenkgottesdienst mit musikalischer Umrahmung durch die Stadtkapelle Grafenwöhr voraus.
Aktives Vereinsleben in der Feuerwehr Gmünd
Zu den besonderen Momenten des vergangenen Jahres zählte die Installation der historischen Glocke am St. Wolfgang Gedenkstein im Zentrum des Dorfs, unweit der Kirche. Die Glocke, die seit 1921 in der ehemaligen Kirche ihren Dienst tat, galt lange Zeit als verschollen – bis sie überraschend bei Aufräumarbeiten zum Vorschein kam. Mit einem verschmitzten Lächeln kommentierte Schatz die bewusste Entscheidung, die Glocke nicht läutfähig zu installieren: Die Anwohner sähen dies durchaus positiv, schließlich kämen so spätnächtliche Besucher der Floriansstube nicht in Versuchung, die Glocke zu betätigen.
Der zweimalige "Diebstahl" des Maibaums kurz vor dem traditionellen Maibaumfest sorgte ebenso für Gesprächsstoff. Besonders erfreulich war die große Resonanz beim Gartenfest, wofür sich Vorsitzender Schatz herzlich bei Besuchern und Helfern bedankte. Letztere wurden beim eigens organisierten Helferfest gewürdigt.
Die Wehr beteiligte sich zudem am Nordgautag in Grafenwöhr, organisierte das örtliche Maibaumfest und das Johannisfeuer, einen Zoiglabend, den Volkstrauertag und eine Nikolausaktion. Darüber hinaus wurden viele weitere Veranstaltungen besucht. Ein besonderer Dank ging an die Feuerwehr Hütten für ihre großzügige Spende zugunsten der Kinderfeuerwehr.
Ehrung langjähriger Mitgliedschaften
Ein besonderes Augenmerk galt im Rahmen der Mitgliederversammlung auch der jahrzehntelangen Vereinszugehörigkeit: Insgesamt 17 Mitglieder wurden für ihre langjährige Treue zum Verein geehrt: Johann Plößner für beeindruckende 75 Jahre, Josef Dobmann und Erwin Speth für 70 Jahre, Günter Prößl für 65 Jahre, Georg Bäumler und Georg Löwel für 60 Jahre Mitgliedschaft. Für ein halbes Jahrhundert Vereinszugehörigkeit wurden gleich sieben Mitglieder ausgezeichnet: Rudolf Dobmann, Victor Evers, Manfred Schaller, Dietmar Schatz, Adolf Schatz, Peter Schedl und Albert Wagner. Auf 40 Jahre Mitgliedschaft blicken Manfred Arnold und Anton Walberer zurück, während Marco Wagner und Ulrich Rubenbauer für 25 Jahre geehrt wurden.
Vorsitzender Schatz dankt den Jubilaren für ihre langjährige Treue zur Feuerwehr Gmünd
Einsatzreiches Jahr bewältigt
"Ein arbeits- und ereignisreiches Jahr liegt hinter uns", resümierte Kommandant Manfred Krauß. Mehr als die Hälfte der aktiven Mannschaft ist als Atemschutzgeräteträger ausgebildet und wird häufig unmittelbar für die Brandbekämpfung eingesetzt.
Die Einsatzbilanz für 2024 umfasst 51 Einsätze: 18 Brandeinsätze, darunter auch einige Alarme von Brandmeldeanlagen, 28 technische Hilfeleistungen, einen Gefahrstoffeinsatz und vier Sicherheitswachen. Zu den Großschadensereignissen zählten unter anderem ein Großbrand in Dürnast, ein Waldbrand im Josephstal und jeweils ein Industriebrand in Döllnitz sowie in Steinfels. Bei allen Einsätzen seien die Kameradinnen und Kameraden stets gefordert gewesen und konnten die Vorteile ihres neuen Einsatzfahrzeuges geschickt nutzen.
Die Wehr leistete insgesamt 813 Einsatzstunden, was einmalig in der Geschichte der Wehr sei, so Krauß. Hinzu kamen 450 Übungsstunden verteilt auf über 20 Übungstage. Zudem legte die Wehr das Leistungsabzeichen „Wasser“, erstmalig in der Variante mit Atemschutz ab. Ein weiteres Debüt hatte auch die neue Stufe des Leistungsabzeichens für über 40-jährige. Somit konnten auch die Kameraden, welche die Leistungsprüfung bereits abgeschlossen hatten, erneut teilnehmen.
Stv. Kommandant Neubauer gibt Einblicke in das Einsatzgeschehen des vergangenen Jahres
Personelle Veränderungen in der Führung
Eine wichtige Neuerung war die erstmalige Wahl eines zweiten stellvertretenden Kommandanten im Februar vergangenen Jahres. "Die stetig steigenden Anforderungen machten dies unumgänglich", erklärte Krauß. Neben ihm als Kommandant und Jonas Neubauer als erstem Stellvertreter wurde Marco Schiener, ehemaliger Jugendwart der Wehr, zum zweiten Stellvertreter gewählt. Aufgrund der neuen Position wurde Annalena Stobitzer zur Jugendwartin ernannt, welche das Amt des Zeugwarts an Christian Rauch übergibt. Nachdem Schiener auch in Doppelfunktion als Schriftführer tätig ist, solle das Amt zur nächsten Vereinswahl im Sommer neu besetzt werden, betonte Vorsitzender Schatz. Auch beim Grillstand werden dringend helfende Hände für Sabrina Krauß benötigt. Eine weitere personelle Neuerung ergebe sich mit Florian Arnold, welcher das Amt des Gerätewarts seit diesem Jahr inne hat. Kommandant Krauß bedankte sich bei allen bisherigen und neuen Amtsinhabern für die tatkräftige Unterstützung.
Nachwuchsarbeit trägt Früchte
Ein Höhepunkt des Jahres war die Gründung der Kinderfeuerwehr "Gmiener Feuerfunken". Nach langer Vorbereitungsphase startete die Gruppe unter Leitung von Sabrina Krauß im Mai 2024. Mittlerweile nehmen 21 Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren teil, davon 12 Mädchen und 9 Jungen. Bei den zweimal monatlich stattfindenden Treffen lernen sie spielerisch die Grundlagen der Feuerwehrarbeit kennen. Während des Jahres wurde fleißig gebastelt, gesungen und gespielt. Zudem sei geplant, die jährliche Nachtwanderung wieder aufleben zu lassen. Ihren aufrichtigen Dank richtete Krauß insbesondere an das Betreuerteam der Kinderfeuerwehr - Christine Meyer, Diana Dobmann, Selina Neubauer und Luca Schatz – welche sie tatkräftig unterstützen.
Auch die Jugendfeuerwehr unter neuer Leitung durch Annalena Stobitzer kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die neun Jugendlichen – sechs Mädchen und drei Jungen – absolvierten 38 Übungen mit insgesamt 455 Stunden. Drei Mitglieder schlossen erfolgreich das Basismodul der modularen Truppausbildung (MTA) ab. Diese stellt die notwendige Grundausbildung dar, um bei Einsätzen teilnehmen zu können. Sieben Jugendliche nahmen zudem am Wissenstest in Mantel teil. Ein besonderes Ereignis sei der gemeindeweite „Berufsfeuerwehrtag“ gewesen, bei welchem die Jugendfeuerwehren aus Grafenwöhr, Gößenreuth, Hütten und Gmünd einen ganzen Tag lang Übungseinsätze absolviert haben. Als Highlight fand die Jahresabschlussfeier im Trampolinpark Airtime in Nürnberg statt. "Auf die Erfolge unserer Jugend im vergangenen Jahr können wir als aktive Wehr bauen und vertrauen", betonte Stobitzer.
Jugendwartin Stobitzer blickt auf ein ereignisreiches Jahr der Jugendfeuerwehr zurück
Neue Ausrüstung und Zukunftspläne
Ein weiterer Meilenstein war die Einweihung des neuen TSF-W-Feuerwehrfahrzeugs am 21. September, verbunden mit der "Langen Nacht der Feuerwehr". Das Fahrzeug wurde bereits gegen Ende des Jahres 2023 in Dienst gestellt.
Der dritte Bürgermeister Thomas Weiß würdigte in seinem Grußwort besonders das ehrenamtliche Engagement der Wehrleute: "Die Feuerwehr ist nicht nur da, wenn es brennt. Sie ist ein wichtiger kultureller und gesellschaftlicher Pfeiler unserer Gemeinde." Die Stadt unterstütze auch künftig im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Wehren bei notwendigen Anschaffungen und Initiativen, so Weiß.
Für 2025 stehen bereits neue Herausforderungen an: Vier Jugendliche werden in den aktiven Dienst übernommen, mehrere Kameraden sind für weiterführende Lehrgänge angemeldet, und die erfolgreiche Nachwuchsarbeit soll fortgesetzt werden.