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Vortrag über den Volksbund und Ehrung für verdiente Sammler
Krieger- & Soldatenverein Unterweikertshofen
14.01.2025, 17:12
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Am Donnerstag, 10.10.2024 veranstaltete der Krieger- & Soldatenverein Unterweikertshofen im Wirtshaus „Zum Schuihaus“ Unterweikertshofen einen Informationsabend über den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Intension hinter der Veranstaltung war, der Bevölkerung den Volksbund näher zu bringen und auf die anstehende Haussammlung 2024 hinzuweisen. In der gut besuchten Schulhausstube begrüßte der 1.Vorstand Andreas Suppmair neben dem Referenten des Volksbundes, Benedikt Klima, seines Zeichens Geschäftsführer des Bezirksverbandes Oberbayern, auch den Gemeinderat Michael Graf sowie Altbürgermeister und Ehrenbürger der Gemeinde Erdweg Michael Reindl

Zu Beginn stellte Suppmair kurz den örtlichen Krieger- und Soldatenverein vor. Dessen Geschichte von der Gründung 1871 bis heute und die verschiedenen Veranstaltungen die der Verein im Kalenderjahr abhält. Hierzu gehört seit Jahrzenten auch die Durchführung der Haussammlung des Volksbundes in den Ortsteilen Unterweikertshofen, Guggenberg und Langengern. Suppmair betonte, dass sich Jahr für Jahr Freiwillige zur Verfügung stellen und diese Aufgabe übernehmen, ohne dass man hier lange suchen müsse.

Im Anschluss daran startete Herr Benedikt Klima seinen Vortrag über den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Er stellte die Strukturen des 1919 gegründeten gemeinnützigen Vereins dar und erläuterte die Hauptaufgaben.

Die ursprüngliche Aufgabe ist nach wie vor, Kriegstote im Ausland zu suchen, zu bergen, würdig zu bestatten und die dafür angelegten Soldatenhöfe zu erhalten und zu pflegen. Hierzu gehören nicht nur die Anlagen des1. und 2. Weltkrieges sondern auch Denkmäler und Friedhöfe der Kriege 1848/1851, 1864 und 1870/71. Dieses Gesamtpaket umfasst aktuell über 830 Kriegsgräberstätten in 46 Staaten.

Ein weiterer Punkt ist die Jugendarbeit und die hierzu organisierten Jugendcamps, bei denen Jugendliche verschiedenster Länder an Gedenkstätten arbeiten und Geschichte aus nächster Nähe erfahren.

Zum Ende seines Vortrags ging Klima auf die Wichtigkeit der Spenden für den Volksbund ein, da sich seine Arbeit überwiegend aus diesen finanziert. Um diese Wichtigkeit für den Volksbund zu unterstreichen wurden am Ende die ehrenamtlichen Sammler der letzten Jahre geehrt.

Eine Ehrenurkunde erhielten Robert Walter, Sabine Obeser, Johannes Loibl, Karl Münch und Martin Walter. Die bronzene Verdienstspange erhielt Peter Schmidt. Die silberne Verdienstspange wurde an Maria Wörmann verliehen. Max Heinrich erhielt die goldene Verdienstspange. Als Letzter wurde mit der bisher selten verliehenen Weißgoldene Verdienstspange Andreas Suppmair geehrt.


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Beschreibung

Über die Gründung des Vereins existiert kein schriftliches Dokument. Bei Umbauarbeiten des Fischerwirts wurde jedoch auf dem Speicher eine bemalte, metallene Tafel mit der Jahreszahl 1871 gefunden, die darauf schließen lässt, dass die Erstgründung des Vereins in das Jahr nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/ 71 fällt. Bis 1919 gibt es über das Vereinsleben keine schriftliche Überlieferung. Es ist aber anzunehmen, daß der Verein sich während des 1. Weltkrieges aufgelöst hatte, oder aber jede Vereinstätigkeit ruhte. In der Vereinschronik wird im ersten Eintrag von der Wiedergründung des Vereins am 26. Dezember 1921 berichtet: "Am 13. Januar 1919 veranstaltete die Gemeinde ihren heimgekehrten Kriegern ein Kriegerfest, das in allen ihren Rahmen auf das großartigste verlief und wohl als das schönste bezeichnet werden darf, das den Kriegern in den umliegenden Gemeinden gegeben worden ist. Während der Festversammlung wurde seitens der Festteilnehmer die Ansicht ausgesprochen, man sollte sich enger zusammenschließen und einen Kriegerverein errichten. Diesen Gedanken erfasste Ludwig Riedmair und berief eine Versammlung der Feldzugsteilnehmer im Fischerschen Gasthaus am 26. Dezember 1921. In dieser besprach er die Notwendigkeit eines Krieger- und Soldatenvereins für Unterweikertshofen. Alle Teilnehmer sprachen sich einstimmig für die Gründung eines solchen aus. Daraufhin wurde sofort zur Wahl geschritten." Am Ende wurde Ludwig Riedmair zum Vorstand, Josef Stangl zum Schriftführer und Johann Winter zum Kassier gewählt. Mit 53 aktiven und 12 außerordentlichen Mitgliedern startete man ins Vereinsleben. Aber was ist schon ein Veteranenverien ohne Fahne, ohne Kriegerdenkmal? So wurde gleich zu Anfang beschlossen eine Fahne anzuschaffen und ein Denkmal zu errichten. Die Spendenfreudigkeit der Mitglieder und der ganzen Dorfgemeinschaft machten es möglich, daß schon am 9. Juli 1922 die große Fahnenweihe verbunden mit der Enthüllung des Kriegerdenkmals stattfinden konnte. Zusammen mit dem Patenverein Sittenbach, 37 weiteren Vereinen und dem ganzen Dorf wurde dieses Fest gebührend gefeiert. Ab 1922 bis zum Ende des 2. Weltkrieges veranstaltete der Verein zahlreiche Festlichkeiten und Feiern, die in erster Linie dem Gedenken der gefallenen und verstorbenen Kameraden dienten. 1937 musste der Verein dem Kyffhäuserbund beitreten. Nach Unterstellung aller Kriegerkameradschaften unter Reichs- und Kriegsführung wurde der Verein 1943 dem Hoheitsträger unterstellt. Die Vereinsführer wurden vom Gauleiter ernannt, sie mußten Parteigenossen sein. Der letzte Eintrag in der Chronik stammt vom 30.12.1943: Heldengedenkfeier für den gefallenen Modlinger, Hans jun. Im Jahr 1957 nahm der Bürgermeister von Unterweikertshofen, Josef Burgstaller, mit Kameraden des alten Kriegervereins Kontakt auf, was zur Einberufung von zwei Versammlungen führte. Bei der zweiten Versammlung, zu der 34 Teilnehmer erschienen, wurde der Verein am 17.2.1957 wieder gegründet und folgender Vorstand gewählt: 1. Vorstand Gabin Modlinger, 2. Vorstand Georg Burgstaller, Kassier Benno Widmann und Schriftführer Franz Gärtner. Seither ist der KSV, als einer der Traditionsvereine, wieder fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft und trägt durch verschiedene Veranstaltungen im Jahr zum Dorfleben bei. Mit der Gedenkfeier am Ehrenmal, die jährlich am Totensonntag stattfindet, halten wir die alte Berufung des Vereins - das Gedenken an die gefallenen und vermissten Kameraden der Weltkriege aufrecht - gleichzeitig gedenken wir aber auch aller weiteren Opfer von Krieg und Gewalt - und mahnen im Namen derjenigen, die es nicht mehr können zum Frieden. Aktueller Vorstand: 1. Vorstand: Suppmair Andreas 2. Vorstand: Obeser Hans 1. Kassier: Münch Alexander 2. Kassier: Scheuböck Florian Schriftführer: Walter Martin