Ein weiterer wichtiger Schritt in Sachen interkommunale Zusammenarbeit: Die neun Gemeinden Hemau, Beratzhausen, Brunn, Deuerling, Duggendorf, Holzheim am Forst, Kallmünz, Laaber und Painten schlossen sich zusammen und gründeten eine ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung). Gemeinsam mit Vertretern des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberpfalz (ALE) unterzeichneten die neun Bürgermeister vergangene Woche im Hemauer Zehentstadel die dazugehörige Kooperationsvereinbarung. Unter dem Namen „ILE Jura-Tangrintel" wollen die beteiligten Kommunen mit geeinten Kräften damit den künftigen Herausforderungen noch besser begegnen.
Fundament für die kommenden Jahre
Die Idee entstand im März diesen Jahres auf einer Veranstaltung einer benachbarten ILE in Velburg, als sich der Hemauer Bürgermeister Herbert Tischhöfer und sein Beratzhausener Bürgermeisterkollege Matthias Beer gleichzeitig die Frage stellten: „Warum machen wir das nicht?“ Gesagt, getan.
Begleitet vom ALE als Unterstützer von Anfang an wurde nun der Grundstein gelegt, um aus dieser Vision einer engeren Zusammenarbeit konkrete Wege und Maßnahmen zur Umsetzung aufzuzeigen. Notwendig sind solche Zusammenschlüsse, da die Herausforderungen an die Kommunen immer komplexer werden. Themen wie die Energiewende, der Klimaschutz, Mobilität und die Stärkung des ländlichen Raumes fordern insbesondere kleinere Gemeinden.
„Mit dieser Kooperation haben wir ein starkes Fundament für die kommenden Jahre, um unsere Region gemeinsam gestalten und stärken zu können“, zeigte sich Bürgermeister Tischhöfer überzeugt.
Erste ILE im Landkreis Regensburg
Der Leitende Baudirektor des ALE, Kurt Hillinger, teilte der Runde mit, dass im Freistaat derzeit fast 1.200 Gemeinden in 132 ILEs zusammenarbeiten. In der Oberpfalz sind es aktuell 14 ILEs. Die ILE Jura-Tangrintel ist heuer die dritte Gründung und damit die erste ILE im Landkreis Regensburg.
Welche Ziele und Schwerpunkte gesetzt werden, werden die beteiligten Kommunen im nächsten Schritt in einem gemeinsamen Konzept, im sogenannten ILEK, erarbeiten. Bedarf sehen die Bürgermeister beispielsweise in der Vernetzung der Bauhöfe, Verwaltungen, Musikschulen oder Kinderbetreuung sowie in der Verbesserung von Radwegen. Je nach regionalem Erfordernis sind Umsetzungen aber auch nur in Teilen des ILE-Gebietes möglich.
„Wir sind stolz und freuen uns auf die Zusammenarbeit“, so der abschließende einstimmige Tenor der neun Bürgermeister.
Foto (Elisabeth Wirth):
Von links stehend: Kurt Hillinger (ALE), Martin Schmid (Markt Kallmünz), Andreas Beer (Gemeinde Holzheim am Forst); Matthias Beer (Markt Beratzhausen).
Von links sitzend: Diethard Eichhammer (Gemeinde Deuerling), Michael Raßhofer (Markt Painten), Herbert Tischhöfer (Stadt Hemau), Hans Schmid (Markt Laaber), Thomas Eichenseher (Gemeinde Duggendorf), Karl Söllner (Gemeinde Brunn).