Die diesjährige Hinwanderung der Amphibien in unserer Gemeinde ist abgeschlossen. Trotz einiger frostiger Nächte und meist trockenem Wetter haben sich Erdkröte, Grasfrosch, Bergmolch, Teichmolch und Springfrosch auf den Weg zu ihren Laichgewässern gemacht. Die Rückwanderung wird sich noch bis in den Spätherbst hinziehen und wir hoffen, dass möglichst viele unfallfrei wieder in ihrem Winterquartier ankommen.
Ergebnisse der Wanderung
Besonders erfreulich ist, dass sich die Population ab 2019 in Gündlkofen stabilisiert hat. Der große Rückgang seit 1984 ist vermutlich dem Verlust vieler Laichgewässern in den Mooswiesen geschuldet. Die Amphibienindividuen sind in Edlkofen seit 2017 bis heuer auf einem Level. Dank der engagierten Arbeit unserer freiwilligen Helfer wurden viele Tiere sicher über die Straßen geleitet und vor dem Verkehr geschützt.
Ehrenamtliches Engagement
Die Amphibienwanderung wäre ohne die tatkräftige Unterstützung unserer freiwilligen Helfer nicht möglich gewesen. Sie haben unermüdlich daran gearbeitet, die Tiere zu sammeln und sicher zu ihren Laichgewässern zu bringen. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten für ihren Einsatz und ihre Leidenschaft für den Naturschutz.
Verhalten der Autofahrer
Ein besonderer Dank gilt auch den Autofahrern, die sich an die Tempolimits gehalten haben. Ihr verantwortungsbewusstes Verhalten hat maßgeblich dazu beigetragen, die Sicherheit der wandernden Amphibien und der Helfer zu gewährleisten.
Warum ist ein Tempolimit notwendig:
1. Schutz vor Barotrauma durch Luftdruckunterschiede - Ab 30 km/h entsteht unter Fahrzeugen ein Sog, der die inneren Organe von Amphibien zum Platzen bringt – selbst bei Tieren am Straßenrand. Dieses Phänomen tritt unabhängig von direkten Überfahrten auf.
2. Erhöhte Überlebenschance bei Straßenquerungen - Amphibien benötigen für die Überquerung einer breiten Straße etwa 20 Minuten. Tempolimits ermöglichen Autofahrern, wandernde Tiere rechtzeitig zu erkennen und auszuweichen.
3. Sicherheit für ehrenamtliche Helfer - Geschwindigkeitsbegrenzungen schützen Personen, die nachts Zäune kontrollieren und Tiere über Straßen tragen. Sie arbeiten oft in unübersichtlichen Abschnitten, wo hohe Geschwindigkeiten lebensgefährlich wären.
4. Schutz der Amphibienschutzzäune - Das Tempolimit reduziert das Risiko, dass Fahrzeuge durch Luftwirbel Zaunteile beschädigen oder lockern und diese den Straßenverkehr gefährden könnten.
Ausblick
Auch im nächsten Jahr werden wir von der Bund Naturschutz-Ortsgruppe Bruckberg/Gündlkofen wieder alles daransetzen, die heimische Amphibienwelt zu schützen und freuen uns über jede helfende Hand. Melden Sie sich gerne bei uns.