Mit einer stimmungsvollen Geste verabschiedeten Schüler und Lehrkräfte der Tegernheimer Grundschule „ihr Boot“. Mit ihrer Beteiligung an dem sozialkritischen Kunstprojekt der AWO-Deutschland, „100 Boote – 100 Millionen Menschen“, wollte die Schule nach den Worten ihrer Leiterin eine Botschaft an die Politik senden, dass jeder Mensch ein Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit habe und es daher unverständlich ist, wenn Menschen bei ihrer Flucht ums Leben kommen.
Das von allen Schülern bemalte Boot aus Restpapierbeständen ist eines von mehr als 100 Booten, die in ganz Deutschland von verschiedenen Schulen, Einrichtungen und anderen Organisationen gestaltet wurden und im Juni im Lustgarten in Berlin in einer Feierstunde der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Die Tegernheimer Schule hat sich bei der Gestaltung für das Motto „Hand in Hand“ entschieden. Die vielen bunten Hände der Kinder auf dem Boot sollen zeigen, dass es im Leben eines Menschen vieler helfender Hände bedarf. Hände halten zusammen, stützen und retten. Auf dem angedeuteten Mast des Bootes wurde eine Friedenstaube als Zeichen der Hoffnung gemalt. Im Unterricht thematisierten die Lehrkräfte auch das Problem, dass nicht alle Flüchtenden ihr Ziel erreichen und bei der gefährlichen Überfahrt viele ihr Leben verlieren. Dies wird durch einige rote Hände symbolisiert, die in den Wellen zu verschwinden scheinen.
Stellvertretende AWO-Bezirksvorsitzende Olga Wesselsky dankte bei der Übergabe des Bootes Rektorin Karin Förster sowie Kunstlehrerin Romy Weinbeck und Barbara Cichy vom AWO-Ganztagsbetreuungsteam für ihre Bereitschaft und tatkräftige Unterstützung bei diesem Projekt. Das Boot wird in den nächsten Tagen mit zehn anderen aus dem Bezirk Oberpfalz und Niederbayern nach Berlin gebracht. Sie können vor dem Abtransport noch vor dem Haus der Bayerischen Geschichte betrachtet werden. An der Feierstunde in Berlin werden auf Einladung der AWO auch drei Vertreterinnen der Tegernheimer Schule teilnehmen.
Foto zeigt die rund 250 Kinder der Tegernheimer Grundschule sowie ihre Lehrkräfte bei der Verabschiedung ihres "Bootes"