Vergangenen Pfingstsonntag feierten die Hundsbacher Tellschützen ihr 100jähriges Gründungsjubiläum. Pünktlich um 9.15 Uhr startete der Kirchenzug mit rund 25 Vereinen aus dem ganzen Landkreis. Viele Schützenvereine, aber auch die umgebenden Feuerwehren sowie Frauenbund und die Katholische Landjugend zogen angeführt von der Bauernkapelle Münchenreuth auf der alten Grenzstraße in Hundsbach zum Altar am Dorfkreuz in der Ortsmitte.
Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl zelebrierte den Feldgottesdienst bei schönstem Wetter für die gut 250 Teilnehmer des Kirchenzuges und die angereisten Gläubigen aus der Pfarreiengemeinschaft Waldsassen-Münchenreuth.
Nach dem Gottesdienst bat Schützenmeister Bernhard Ernstberger die Anwesenden ins Festzelt im Festbereich vor dem Schützenheim der Tellschützen.
Bei Blasmusik wurden zur Stärkung neben dem obligatorischen Bier, Grillfleisch und Bratwürste auch Weißwürste angeboten. Ebenso konnte man sich mit Kaffee und Kuchen versorgen und das Festprogramm genießen, auch eine Eistruhe für die jüngsten Festbesucher stand im Zelt bereit. Landrat Roland Grillmeier und 1. Bürgermeister Bernd Sommer bedankten sich in ihren Grußworten für die Einladung und zeigten sich erfreut über soviele Besucher der Veranstaltung, trotz des schlechten Wetters der Vortage. Alfred Koch, Schützenmeister des Patenvereins SG 1519 Waldsassen übermittelte seine besten Glückwünsche an seine "Patenkinder" in Hundsbach und wünscht ihnen mindestens weitere 100 Jahre Bestehen.
Am Nachmittag ehrte der Schützenverein langjährige und verdiente Mitglieder.
Herauszuheben bei den langjährigen Mitgliedern ist die ehemalige Fahnenpatin aus dem Jahre 1965, Anneliese Boos. Sie wurde für 60 Jahre Mitgliedschaft im Verein geehrt und nahm extra für das Jubiläumsfest den weiten Weg aus Rosenheim auf sich.
Eine besondere Ehrung erfolgte für Fahnenträger Gottfried Schicker, der für seine langjährige Tätigkeit vom Schützenbezirk Oberpfalz das Fahnenehrenabzeichen in Gold erhielt. Stellvertretender Bezirksschützenmeister Dieter Beer meine, das wäre das einzige Abzeichen, was man nicht erhält, sondern nur "ertragen" werden könne.
Ebenfalls eine besondere Ehrung erhielt die Familie der im letzten Jahr verstorbenen Damenleiterin des Vereins, Ulrike Kraus. Posthum wurde ihr vom Bayerischen Sportschützenbund zur Würdigung ihrer Leistung für den Verein und das Schützenwesen das Protektorabzeichen des Herzogs Franz von Bayern, Oberhaupt aus dem Hause Wittelsbach, verliehen.
Anschließend wurden die neuen Würdenträger der Tellschützen gekürt. Neue Schützenliesl wurde Sydney Kraus, die Stefanie Ernstberger ablöste. Neuer Jungschützenkönig wurde Leonhard Kraus, er übernahm die Jugendkönigskette von Sydney Kraus. Erstmals Schützenkönig darf sich Lukas Schicker nennen, der den Vorjahressieger Max Ernstberger beerbte.
Im April richteten die Hundsbacher Schützenmitglieder über zwei Wochen hinweg das jährliche Gaukönigsschießen des Stiftlandgaues aus. Zum 70. Mal fand dieses traditionelle Preisschießen im östlichen Landkreis statt. 336 Schützen, manche sogar überregional angereist, nahmen daran teil.
Gauschützenmeister Florian Greil bedankte sich bei den Hundsbachern für das Ausrichten und begrüßte die neuen Gauköniginnen und Gaukönige. Bester Gaukönig wurde Mario Hopperdietzel aus Schönhaid mit der Luftpistole mit einem 31,6-Teiler, er holte mit diesem Erfolg auch den Gauball im Herbst für seinen Verein. Gaukönigin Luftpistole Schützenklasse Weiblich wurde Anja Hecht aus Waldsassen. Georg Wurm aus Liebenstein verteidigte seinen Titel in der Kategorie Luftgewehr Schützenklasse Männlich ebenso wie Hanna Lindner aus Wildenau mit der Luftpistole bei den Jugendlichen. Gaukönigin mit dem Luftgewehr in der Schützenklasse Weiblich wurde Susanne Kamm aus Fuchsmühl, die erst tags zuvor kirchlich geheiratet hat.
Gaukönigin mit dem Luftgewehr bei den Jugendlichen wurde Maja Haubner aus Wildenau.
Neu bei den Gaukönigen sind die Auflageschützen. Die erste Gaukönigin der Luftpistole-Auflageschützen wurde Benita Kempf aus Mitterteich, als erste Gaukönigin der Luftgewehr-Auflageschützen wurde Maria Beer aus Mähring gekrönt.
Stellvertretender Bezirksschützenmeister Dieter Beer überreichte Bernhard Ernstberger als Dank für das Ausschießen der Bezirksscheibe eine Kopie derselbigen als Erinnerung. Sie werde einen Ehrenplatz im Schützenheim erhalten, versprach Ernstberger. Das Original gewann Thomas Ziegler aus Weiherhammer mit einem 14,4-Teiler.
Weitere Ehrenscheiben des Preisschießens wurden an die jeweiligen besten Schützen vergeben.
Die Jugendscheibe gewann mit einem 26,0-Teiler Alina Laab aus Fuchsmühl. Ihre Vereinskollegin Kerstin Knetgen konnte sich mit 71 Punkten die Stadtscheibe der Stadt Waldsassen sichern. Mit einem 7,5-Teiler sicherte sich Lokalmatador Uwe Friedrich die Jubiläumsscheibe. Bei der Geburtstagsscheibe von Gauehrenschützenmeister Bruno Rosner kam niemand an Reiner Sedlmaier aus Regenstauf vorbei. Mit seinem 5,7-Teiler gab er zudem den besten Schuß des Preisschießens ab.
Bürgermeister Bernd Sommer, Landrat Roland Grillmeier sowie Gauehrenschützenmeister Bruno Rosner überreichten die Ehrenscheiben an ihre Gewinner und beglückwünschten sie zu ihren Erfolgen. Nach dem gemeinsamen Foto mussten die Sieger allerdings ihre Scheiben wieder abgeben, diese werden einen Ehrenplatz im Schützenheim als Erinnerung an das Gaukönigsschießen erhalten, wo sie von jedem Besucher angesehen werden können.
Abschließend zur Siegerehrung verkündete Schützenmeister Bernhard Ernstberger die Preisträger der Schmankerlscheibe. Die besten 75 Schützen auf dieser Scheibe durften sich an Gutscheinen und Sachspenden von Gaststätten, Unternehmen und Geschäften aus der Umgebung erfreuen.
Mit einem Dank von Schützenmeister Ernstberger an alle Besucher für die rege Teilnahme am Fest beendete er den offiziellen Abschnitt und die Tellschützen feierten ihr Jubiläum noch bis in den Abend hinein.