Die diesjährige Quäl Dich Tour führte uns auf 3 Etappen nach Trittenheim an der Mosel, sowie am 4. Tag nach Trier.
Am „Vatertag“ waren 15 gut gelaunte und bis unter die Haarspitzen motivierte Radler*innen mit Ihrem Gepäck und den Rennrädern pünktlich früh morgens am Feuchtasia. Unser Servicefahrer Mani wartete schon mit dem „Teamfahrzeug“, um die Söckchen und Hemdchen einzuladen. Einer unser Radfreunde mußte noch vom Bahnhof etwas verspätet hinzukommen, da es bei der Interpretation des Startpunktes verschiedene Leseweisen gab.
Nachdem sich alle von den Liebsten verabschiedet hatten, starten wir pünktlich um 8 Uhr auf die erste Etappe. Über ruhige Straßen und kleinere Wege ging es bis zur Mittagspause zügig dahin. Die Sonne hat uns angelacht und der Wind war uns wohlgesonnen. Nach 75 km wurde uns die erste Verpflegungsstelle von Mani aufgebaut. Die Stimmung war gut und die ersten alkoholfreien Radler wurden zusammen mit verschiedenen Leckereien entgegengenommen.
Locker flockig ging es weiter und die 2er Reihe wand sich den Weg weiter durch rurale Landschaften und einsame Straßen. Es wurde stetig wärmer, sodaß wir nach 125 km bei manchem etwas Unterhopfung feststellten und deshalb einen kleinen Anstieg nach Kirchberg/Jagst zum Schloßpark einbauten. Dort angekommen fanden wir auch einen schönen Biergarten, der uns ausreichend Platz bot. Unser jugendlicher Jubilar nutzte die Gelegenheit, eine Runde alkoholfreies Weizen zu spendieren, die Bedingungen taten alles dafür, daß es keine 2. Runde gab. Gut, daß unser Radtempo höher war, als die Geschwindigkeit der Getränkelieferungen. Ausgeruht ging es weiter auf die letzten 35 km zu unserem Tagesziel nach Waldenburg.
Es wurde zwar im Vorfeld darauf hingewiesen, daß es eine Bergankunft gibt, was aber scheinbar nicht für bare Münze gehalten wurde. Nachdem wir jedoch 10 km vor dem Hotel waren, verdichteten sich die Eindrücke, daß „die Burg da oben“ unser Ziel sein könnte. Eine perfekte Gelegenheit für unsere mit kräftigen Oberschenkeln ausgestatte Bergziege den „freien Berg“ zu nutzen, um mal das erste Statement zu setzen.
Unsere Unterkunft das „Panoramahotel“ machte seinem Namen alle Ehre. Die Räder auf edlem Floor in einem Meetingraum untergebracht, die anwesenden Lancias und Fahrer*innen bestaunt und ein gutes Pils auf Kosten des Hauses Lancia (?) und schon saßen wir frisch geduscht auf der Panoramaterasse und konnten den Ausblick und unser Glück kaum fassen.
Der nächste Morgen empfing uns für QdTouren unübliches Wetter. Sonnenschein !! Und das obwohl unsere für Regen zuständigen Mitfahrer dieses Mal beide dabei waren. Klarer Fall von Klimawandel. Frohen Mutes ging es wieder auf die Räder und alle hatten den ersten Tag locker weggesteckt. Die ersten Kilometer waren entspannt und gingen bergab, die weiteren Kilometer standen under dem Aspekt kleine Anstiege bis zum Hauptanstieg „Col de Gleisberg“ zwischen Leimen und Heidelberg.
Der Berg wurde wieder freigegeben, was zu Folge hatte, daß einige fleißige etwas mehr Höhenmeter als notwendig in Angriff nahmen. Offensichtlich war entweder das Testosteron oder der reduzierte Sauerstoff verantwortlich. Nachdem final alle am Gipfel bei Mani am Teambus ankamen, sich die Mittagspause bei guter Verpflegung gönnten, war einiges zu erzählen.
Aufgrund der höheren Dichte von Zivilisation geriet der weitere Weg zu einer QdT, der anderen Art. Die Universitätsstadt Heidelberg zeigte eindrucksvoll welches bunte Treiben an einem langen Wochende möglich ist. Mit viel Aufmerksamkeit durchquerten wir den Ort und waren froh, als uns der Trubel am Ortsende wieder ausgespuckt hat. Da wir etwas Zeit verloren hatten, wurde auf der folgenden laaaangen Geraden etwas Zeit gut gemacht, was jedoch nicht allen so gut gefiel. QdT ist QdT, deshalb wurde erstmal weiter mir Rückenwind der Schnitt hoch gehalten. Der Wunsch nach einer Kaffeepause wurde lauter und lauter, aber keine QdT ohne „keine Kaffeepause“. Nachdem wir uns auch noch die Innenstadt von Worms gegeben hatten, war die Stimmung angespannt konzentriert. Bremsmanöver auf der Rheinbrücke sorgten für ein kurzes Gespräch und die Fahrt wurde zügig fortgesetzt.
Bei KM 125 dann endlich eine Pause. Aber wo war das Begleitfahrzeug. Ja, ja, heute wurden die Nerven auf die Probe gestellt. Aber Ende gut alles Gut. Da war unser Service-Mann angekommen, das Büffet aufgebaut und siehe da, alle waren wieder entspannt. Die einen genossen Bier (nach Freigabe), die anderen den leckeren kalten Kaffee. Geht doch.
Die letzten 40 km des Tages waren dann wieder nur ein kleiner Schnapper und wir kamen nach einer kurzen „Stadtrundfahrt“ sicher an unserem 2. Ziel in Kirchheimbolanden im Art Hotel an. Dort freuten wir uns auf das „Stehbier“ an Mani’s Bus. Kurz die Fahrräder abgestellt, Bier konsumiert, geduscht und ab zum Abendessen in das nahe Braustüberl. In angenehmer Umgebung bei netter Bedienung genossen wir das lokale „Selbstgebraute“ und diverse Köstlichkeiten, wie Saumagen (sah besser aus als es klingt :-).
Die 3. Etappe hatten wir als „Königsetappe“ gekührt, da sie uns auf das Dach der Tour auf 730 Meter bringen sollte. Nach den beiden vorherigen Tagen war die Anspannung zu spüren, da uns über 2000 Hm im Wege standen. Es sollte der beste Tag der diesjährigen QdT werden. Traumhafte Landschaften, permanentes Auf-und-Ab, kein Autoverkehr und genug Möglichkeiten die eine oder andere Attacke zu fahren.
Die erste Pause wurde auf KM 70 gelegt, da wir nicht mit vollen Bäuchen den Hauptanstieg zum Sandkopf (730/807m) fahren wollten. Im Nirvana fanden wir einen schönen Rastplatz inmitten der Natur, die Sonne schien und die vorherigen „kleinen Quäler“ sorgten dafür, daß wir tief entspannt die Sonne genossen. Wir verabschiedeten einen unserer Freunde, der in Isar-Oberstein den Rückweg per Bahn nach Feucht nahm. Ein anderer Elders-Bikesman entschied sich für eine Busfahrt mit Mani, um sich auf die Abfahrt vom Tourdach vorzubereiten.
Die Gruppe fuhr nach der Pause mit einem Hochgefühl erstmal ab, um dann 20 km stetig bergauf den Gipfel zu erklimmen. Auf die Frage „Werner ist der Berg frei“ starteten die Bergziegen die Jagd nach Ruhm und Ehre. Ein Ausscheidungsfahren später waren die Plätze vergeben und klar wo man so steht. Das Peloton genoß die Auffahrt und kam entspannt am höchsten Punkt der Tour an.
Der Rest des Weges war Rennradfahren-Genuß pur. Hügel um Hügel, Abfahrt für Abfahrt, Ausblick für Ausblick. Einfach schön. Der Höhepunkt dann bei der Abfahrt nach Trittenheim. Die Mosel kurvte im Tal und die Straße schlängelte sich in Höchstgeschwindigkeit. Angekommen am Ziel genossen wir am Strand der Mosel ein kühles Blondes und ließen die Tage Revue passieren.
Das letze Stück am 4. Tag führt uns an der Mosel mit zwei kleineren Hügeln als Abkürzung nach Trier. Von dort nahmen wir die Bahn, die uns anders als erwartet schneller nach Hause brachte, als ursprünglich geplant.
Glücklich, daß alle gesund wieder zu Hause ankamen wurden wir von unseren „besseren Hälften“ in Feucht erwartet.
Herzlichen Dank an Mani für seine tolle Begleitung, die schönen Pausen und die gute Laune. Ohne unseren Service-Fahrer wären solch schöne Mehrtagestouren nicht zu machen. Dank auch an alle Teilnehmer*innen, die sich jederzeit dem Team untergeordnet und sich vorbildlich im Straßenverkehr verhalten haben.
RideOn
Werner
P.S.: Ich habe noch 7 Bier gut ….. Ihr wisst vielleicht warum
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