Einen unterhaltsamen und abwechslungsreichen Konzertabend "querbeet durch den fränkischen Humor" erlebten die rund 60 Besucher beim Synagogenkonzert in Urspringen. Die Vorsitzende Christine Kasamas begrüßte die Musikantin Erika Kurfess und die vier Musikanten Josef Mennig, Willi Dotter, Werner Sauer und Alfons Schlereth von der Gruppe "Querbeet", die die Gäste mit ihren Liedern, Gschichtli und Gedichtli bestens unterhielten. Auch mit ihren Instrumenten zeigte die Gruppe die ganze Bandbreite ihres Könnens. So kamen Akkordeon, Gitarre, Trompete, Tuba, Klarinette, Ziehharmonika und eine Okarina zum Einsatz. Dass die Gruppe ihrem Namen wirklich alle Ehre machte, zeigten sie in ihrer Musikauswahl. Diese bewegte sich von fränkischer Musik über jiddische und mazedonische bis hin zum Schlager. Auch ein englisch sprachiges Lied hatten die Musikanten im Programm. Natürlich durften die Gschichtli und Gedichtlinicht fehlen, die fast ausschließlich vom Gössenheimer Robert Ammersbach stammten. Insgesamt schrieb der Mundartdichter über 1000 Stücke, die allerdings nicht alle an diesem Abend vorgetragen wurden. Die im fränkischen Dialekt vorgetragenen Stücke erzählten vom Alltag, bei dem ein verlorener Kellerschlüssel schon mal für einen Ehekrach sorgte oder von einem Bauherrn, der mit dem Seilzug und der Schwerkraft zu kämpfen hatte. Nach über zwei Stunden endete das kurzweilige Programm, das die Besucher bestens unterhielt und für viele Lacher sorgte. "Der jüdische Humor besticht durch Selbstironie gepaart mit einer Prise Lebensweisheit und durch die Fähigkeit, über sich selbst und die eigenen Eigenarten lachen zu können", stellte die Vorsitzende in ihren Schlussworten fest.
Also liege der jüdische und der fränkische Humor doch gar nicht so weit auseinander und sie denke, dass das Experiment „Fränkischer Humor in jüdischen Mauern“ durchaus als gelungen bezeichnet werden könne. Bei einem Dämmerschoppen im beleuchteten Innenhof ließen die Besucher den wunderschönen Abend nachklingen.