Indem wir an die Vergangenheit erinnern, prägen wir auch die Zukunft – hoffentlich zum Guten. In diesem Sinne findet am Freitag, dem 25. April 2025 um 19.00 Uhr ein Dorfrundgang durch Mötzing statt, der an den Todesmarsch vor 80 Jahren durch Haimbuch – Mötzing - Sünching erinnern soll. Treffpunkt ist die Gedenktafel am Kriegerdenkmal nahe bei der Kirche. Von hier ausgehend werden die jeweiligen Stationen des Todesmarsches durch Mötzing aufgesucht und Schicksale der KZ-Häftlinge geschildert. Besonders in den Blick genommen werden die drei Männer, die sich trotz der großen Anzahl der Bewacher retten konnten und von mutigen Bürgern bis zur Ankunft der Amerikaner versteckt wurden. Sieben Häftlinge wurden im Bereich von Mötzing ermordet. Sie wurden zunächst „in aller Eile verscharrt“. Auf die Anordnung des damaligen Pfarrers Alois Bauer wurden die sieben Leichen zusammengetragen und laut Totenbuch „in einem Sammelgrab im Friedhof Mötzing (mit Hilfe des ‚Volkssturms‘ und unter Gefahr von Tiefflieger-Angriffen … nur mit stillem Gebet (nur mit Stola)“ beerdigt.
Es ist einmalig für die ganze Strecke des Todesmarsches, dass die sieben in Mötzing ermordeten Häftlinge mit Namen, Geburtsdatum und Herkunft beurkundet werden konnten. Diese Tatsache wird an der Gedenktafel ausführlich erläutert.
Zum Abschluss werden zwei Originalbilder aus dem Buch von Angela Kiendl und Josef Kraus, „Neuanfang – dem Tode zum Trotz. KZ Todesmarsch durch Mötzing“ gezeigt. Diese Bilder von Prof. Dr. Maria-Anna Bäuml-Roßnagl mögen zum tieferen Nachdenken anregen. Die Zeugen der NS-Zeit sind nahezu alle verstorben, doch ihr Zeugnis, das auch bei diesem Dorfrundgang zur Sprache kommt, soll gerade der jüngeren Generation die Augen offen halten für die schrecklichen Tatsachen der NS-Diktatur.