Das Bürgerhaus in der Bräugasse ist jetzt offiziell eingeweiht. Ehrengast war Regierungspräsident Walter Jonas, der den Mut und die Kreativität der Verantwortlichen für dieses Projekt hervorhob.
Geladene Gäste, von den Vertretern der beteiligten Firmen, über die Vereinsvertreter bis zur politischen Prominenz kamen zur offiziellen Einweihung des neuen Bürgerhauses. Besonders freute sich Bürgermeister Johannes Reger über den Besuch von Regierungspräsidenten Walter Jonas. Unter den Gästen konnte Reger seinen Amtsvorgänger Bürgermeister a. D. Hans Donko sowie den ehemaligen Bauamtsleiter Dieter Döppl willkommen heißen.
Mit dem Stück „Unter unserem Himmel“ von Paul Kiem eröffnete der Zitherclub im Veranstaltungssaal in der ehemaligen Scheune die Einweihungsfeier. „Unter unserem Himmel da tut sich einiges.“ Mit diesen Worten fand Bürgermeister Johannes Reger die Überleitung von der Musik zum neuen Bürgerhaus. „Heute erleben wir einen Meilenstein der Stadtentwicklung.“ Dabei ging er auf die Geschichte des aus dem 18. Jahrhundert stammenden Hauses und auf die Generalsanierung ein. Einen besonderen Dank sprach er dabei seinem Vorgänger Bürgermeister a. D. Hans Donko aus, der die Initiative zum Bürgerhaus ergriff und das Projekt anstieß. Auch der Regierung der Oberpfalz sprach der Bürgermeister seinen Dank aus. „Sie haben diese Baumaßnahme mitgetragen und begleitet.“ Einen Dank sagte Reger der Regierung für die großzügige Förderung von 90 Prozent. Die Baukosten gab er mit 3,5 Millionen Euro an.
Reger stellte fest, dass das Bürgerhaus für die Zukunft eine wichtige Bedeutung habe. Denn es sei ein aus der Gemeinschaft und ein Ort, an dem Kontakte gepflegt und geknüpft werden. Es stehe den örtlichen Vereinen, Institutionen und Gruppen offen.
Einen Projektüberblick gab Architekt Martin Ott von der RSP Architektur + Stadtplanung GmbH aus Bayreuth. Er führte aus, dass die ersten Planungen für dieses Gebäude bis ins Jahr 2011 zurückreichen. „Dass es jetzt 13 Jahre gedauert hat, ist nicht schlimm“, so Ott. „Denn es fängt immer mit einer Machbarkeitsstudie an.“ Einen Dank sprach der Architekt dabei dem früheren Bürgermeister Hans Donko aus, der die entsprechenden Förderungen an Land ziehen konnte um die entsprechenden Planungen in die Tat umzusetzen. „Es war keine leichte Baumaßnahme“, führte Ott aus. Nach Baubeginn verzögerte Corona den Bau, dann bereitete der schiefe Giebel Kopfzerbrechen.
Ott führte aus, dass bei der Sanierung eng mit dem Landesamt für Denkmalpflege zusammengearbeitet wurde. Im Hauptgebäude sei das „frühe bürgerliche Wohnhaus“ mit Stuck und Farbgebung noch erkennbar. Das Hinterhaus sei früher eine Scheune gewesen. „Das wollten wir auch so rüberbringen, mit viel Holz innen und außen.“ Ein Lob sprach der Architekt allen am Bau beteiligten Firmen aus. „Ihr habt alle an einem Strang gezogen.“
Regierungspräsident Walter Jonas stellte fest: „Man braucht Mut, Kreativität, Durchhaltevermögen, Flexibilität und es braucht Menschen, die dahinter stehen.“ Aus seiner Sicht seit dieses Projekt vorbildhaft, „weil die Stadt Erbendorf bewiesen hat, was man aus einer alten Bausubstanz alles machen kann.“ Es sei ein „sinnhafter Nutzungszweck“ herbeigeführt worden.
Einen Dank sprach Jonas Bürgermeister a. D. Hans Donko aus. „Ihre Initiative, ihre Ideen und auch allen Stadträten ist es zu verdanken, dass wir in Erbendorf nicht nur das Bürgerhaus haben, sondern die soziale Verantwortung der Stadt immer ein großes Anliegen war.“ Als Beispiel nannte er das Museum Flucht-Vertreibung-Ankommen, das Aribo-Hotel und die Tagespflege-Einrichtung. „Die vielen Nutzungen, die für die Bürger in Erbendorf möglich sind, das ist wirklich aller Ehren wert.“ Erbendorf sei eine lebenswerte Stadt. „Hierfür möchte ich ihnen allen gratulieren und danken.“
Der Regierungspräsident führte zum Thema Bürokratie aus, dass es für die Regierung der Oberpfalz nicht immer ganz einfach sei, im Rahmen der Gesetze und Vorschriften sowie Fördervorschriften einen Weg zu finden. „Auch uns sind manchmal die Hände gebunden.“ Es sei für die Regierung ein schmerzlicher Moment, wenn Projekte deshalb nicht möglich seien. „Wir sind nicht dafür da, in der Oberpfalz Projekte zu verhindern, sondern wir wollen Projekte möglich machen“, so Jonas.
„Es freut mich hier zu sein und Geschichte atmen zu können.“ Mit diesen Worten überbrachte Landrat Roland Grillmeier die Grüße des Landkreises. „Bin begeistert von diesen Räumen und man merkt, das viel Herzblut in diesem Projekt steckt.“
Bevor Architekt Martin Ott den obligatorischen Schlüssel an Bürgermeister Johannes Reger als Hausherr überreiche, spendeten Pfarrer Martin Besold und Pfarrer Manuel Sauer den Räumen und allen, die im Bürgerhaus ein- und ausgehen, den kirchlichen Segen. Im Anschluss lud Bürgermeister Johannes Reger zu einem Rundgang im Bürgerhaus und zu einem Imbiss ein. Musikalisch umrahmte die Feierstunde der Zitherclub.