Der Ursprung der St. Oswald Kirche liegt im 9. Jahrhundert (damals noch aus Holz). Man zählte sie zu den berühmten 14 „Slawenkirchen“, die zwischen 768 und 830 im Auftrag des großen Frankenkaisers Karl des Großen von den Würzburger Bischöfen im Radenzgau errichtet wurden.
Weshalb die Kirche ausgerechnet nach St. Oswald benannt wurde, hängt wiederum mit der Gründung des Bistums Würzburg zusammen. Deren Gründung geht auf Bonifatius, der aus England kam, zurück. Die für uns erste urkundliche Erwähnung fand am 7. Mai 1008 statt.
Die Kirche in seiner jetzigen Bauweise (Stein) wurde vor dem 14. Jahrhundert gebaut. Erste baugeschichtliche Zeugnisse haben sich erst aus der Zeit um 1370 erhalten. In der Folge, vorwiegend wohl noch im 15. Jahrhundert und unter der Regie der nun tonangebenden Reichsstadt Nürnberg wurden Kirchhof und Kirchturm zum Schutz der Bevölkerung in unsicheren Zeiten zu einer befestigten Anlage ausgebaut: mit Mauer und Graben bewehrt und mit zwei zusätzlichen „Bastionen“ (einem Eckturm und einem Torhaus mit Zugbrücke) bewehrt.
Mit der Einsetzung eines ersten evangelischen Pfarrers 1526 durch den Rat der Stadt Nürnberg begann die Loslösung von der päpstlichen Kirche und Patronat des Würzburger Bischofs. Aus dieser Epoche stammen auch die drei Glocken.
Ihr heutiges Aussehen verdankt unsere Kirche weitestgehend ihrer „barocken“ Restaurierung im 18. Jahrhundert. Sie wurde durch äußere Einflüsse wie Kriege oder Gewittersturm mehrmals teilweise stark beschädigt, was einen Wiederaufbau nötig machte. Ab 1974 erfolgte dann die umfangreiche Komplettrestaurierung.
Der engbegrenzte Kirchhof diente noch bis 1838 der gesamten Pfarrei als einzige Begräbnisstätte, während sein Torhaus unbeschadet über die Jahrhunderte hinweg bis 1953 von der Gemeinde als Schutzraum genutzt wurde.