Wie sah Kirchdorf vor 100 Jahren aus? Eine, die sich mit der Kirchdorfer Geschichte schon lange beschäftigt, ist die ehemalige Schulrektorin Frau Christa Stubenvoll. Auch heute noch erzählt sie Schulklassen davon. Und so erwuchs mit Renate Stiebing vom Frauenbund die Idee, doch auch einen Vortrag für interessierte Erwachsene anzubieten. Möglich wurde der historische Rückblick vor allem durch das enorme Engagement von Rudi Stiebing (1948-2017), der sich einst sehr hartnäckig auf die Suche nach alten Fotos und Erinnerungen begeben hatte. Die passenden Texte zu dem Fotos suchte Rudi Stiebing aus der Chronik von Georg Völkl zusammen, von der nur noch sehr wenige Exemplare in Kirchdorf exisitieren. Ohne Stiebings Geduld wäre ein wirklicher Schatz für Kirchdorf unwiederbringlich verloren gegangen. Sein Wunsch war immer, dass das umfangreiche Bildmaterial einmal der Gemeinde zur Verfügung gestellt wird und dieser Wunsch ist ihm jetzt in Erfüllung gegangen. Die historischen Fotos wurden von der Gemeinde Kirchdorf digitalisiert und konnten jetzt im rappelvollen Sitzungssaal des Rathauses einem breiten Publikum aus Jung und Alt präsentiert werden. Zahlreiche Erinnerungen wurden geweckt, viele ältere Kirchdorfer erinnerten sich an Gebäude, an Kirchdorfer "Originale" aus der Nachkriegszeit und trugen selbst mit ihren Erzählungen zum Vortrag bei. Rund 120 Gäste waren der Einladung des Frauenbundes gefolgt, unter ihnen war auch Elisabeth Wolters, die Tochter der Stiebings, die sich mit ihrer Mutter sehr freute, dass das Lebenswerk ihres Vaters so eine Wertschätzung erfahren durfte. Der Frauenbund bedankt sich auf diesem Wege noch einmal ausdrücklich für die hervorragende Zusammenarbeit mit der Gemeinde bei Herrn Bürgermeister Uwe Gerlsbeck und seinen Mitarbeitern, die sofort bereit waren, Saal und Equipment für diese Veranstaltung zur Verfügung zu stellen und die Bilder zu digitalisieren. Der Frauenbund bot nach dem Vortrag ein paar Häppchen und Getränke auf Spendenbasis an. Es wurde großzügig gespendet, so dass der Frauenbund dann noch einen Betrag von 300€ zugunsten der Flüchtlingshilfe an Frau Stubenvoll übergeben konnte. Aufgrund der großen Nachfrage wird der Vortrag evtl. im kommenden Herbst oder Anfang 2026 wiederholt.