Von Juli bis Oktober werden im Landkreis in zwei Ausstellungen die Trachten des Frankenwalds präsentiert. Sie alle haben eins gemein: Sie sind Ausdruck einer tiefen Heimatverbundenheit.
KRONACH. Kleidung kann vieles sein: nützlich, schick, bequem, teuer, modisch, für die einen ein Statement, für die anderen ein Gefühl. Immer wenn Volksfeste locken, ob Kirchweih oder Kronacher Freischießen, dann sieht man sie, die „Tracht“. Beliebt bei Jung und Alt sind sie, die Lederhosen, Janker und Dirndl in allen erdenklichen Kombinationen und Farben. Aber was ist Tracht überhaupt und welche Rolle spielt sie in unserer Region?
Gleich zwei Ausstellungen gehen der Frage nach, wie sie aussieht, die Tracht im Frankenwald, und wie sie sich durch die Jahrhunderte entwickelt hat. Ein Team, bestehend aus dem Kreiskulturreferat des Landkreises, dem städtischen Frankenwaldmuseum und der Trachtenberatung des Bezirks Oberfranken, hat genau hingesehen und präsentiert diesen Sommer seine Ergebnisse: Von Kronach bis Lauenstein existiert eine sehr lebendige Trachtenszene, die sich in Vereinen, Kirchweihgesellschaften, Landjugend, Blasmusikgruppen, Flößervereinen und Schützen organisiert.
Von Freitag, 5. Juli, an zeigt die Wanderausstellung „Vereint in Tracht. Kleidung als Heimat“ Beispiele für die Trachtenvielfalt im Frankenwald und die Menschen, die sie tragen. Die Ausstellung ist im Deutschen Schiefertafelmuseum Ludwigsstadt noch bis zum 26. Juli, im Flößermuseum Unterrodach vom 1. bis 5. August, im Klöppelmuseum Nordhalben vom 12. August bis 6. September und der Galerie im Landratsamt Kronach vom 11. bis 31. Oktober zu sehen. Schätze sind es, die schillernden Kränze aus Blütenschmuck und farbigen Glasperlen, die zierlichen Mieder in kreativem Mustermix, die farbenfrohen Tücher und Hauben in exotischen Formen. Bewahrt in den Sammlungen des Kronacher Frankenwaldmuseums sind sie erstmals öffentlich in der Sonderausstellung „Miederprächtig. Kleidung als Heimat. Trachtenschätze aus dem Frankenwaldmuseum“ von 2. August bis 31. Oktober im Fürstenbau der Festung Rosenberg zu sehen.
Für alle, die an historischen Trachten interessiert sind oder selbst „Schätze aus dem Kleiderschrank“ oder Bildnisse und Fotografien zum Thema Tracht zu Hause haben: Am 13. Juli findet passend zur Trachtenkerwa in Steinbach am Wald eine kostenlose Begutachtung statt. Die Trachtenberaterin des Bezirks Oberfranken, Birgit Jauernig, steht von 14 bis 17 Uhr im Veranstaltungssaal der St. Heinrichskirche für Fragen zu Geschichte, Zweck und Bedeutung alter Trachtenkleidung aus Familienbesitz oder Flohmarkt zur Verfügung. Besonders aufschlussreich wird es, wenn die Besitzer über die Geschichte des gezeigten Stückes berichten. Auch historische Fotos oder Porträts, auf denen die frühere Kleidungsweise gut zu sehen ist, dürfen an diesem Nachmittag zur Begutachtung und Bestimmung mitgebracht werden.
Anmeldungen sind über das Kreiskulturreferat unter der Rufnummer 09261/678300 oder per E-Mail an kultur@lra-kc.bayern.de möglich. Man kann aber auch spontan und auch einfach als Zuschauer kommen.
Lederhose und Sneakers? So trägt man heutzutage Tracht. Gleich zwei Ausstellungen gehen der Frage nach, wie sie aussieht, die Tracht im Frankenwald, und wie sie sich durch die Jahrhunderte entwickelt hat. Foto: Achim Bühler