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Fotoausstellung Paulusbrunn eröffnet
Museum Flucht - Vertreibung - Ankommen
10.08.2024, 07:58
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Eine neue Sonderausstellung ist im Museum Flucht – Vertreibung – Ankommen eröffnet worden. „Paulusbrunn: Früher & Heute“ heißt die Fotoausstellung, die an das verschwundene Dorf an der deutsch-tschechischen Grenze bei Bärnau erinnert. Die Ausstellung ist bis zum 11. Oktober 2024 im Museum zu sehen.

Dritter Bürgermeister Reinhold Kastner, Museumsleiter Jochen Neumann und natürlich Rainer Christoph, der Leiter der Arbeitsgemeinschaft Paulusbrunn im Verein Via Carolina – Goldene Straße, freute sich über die interessierten Gäste bei der Eröffnung. Museumsleiter Jochen Neumann konnte unter anderem Kreisheimatpfleger Robert Schön und die Fotografen Elke Englmeier und Reinhold Bucher, willkommen heißen.

Anhand einer Präsentation erzählte Rainer Christoph die Geschichte des Dorfes, eine Streusiedlung mit Kirche, drei Schulhäusern, Wirtshäusern, Postamt und kleinen Geschäften. Christoph ging auf die darauf ein, dass die „Goldene Straße“, die Prag mit Nürnberg verband, hier verlief. Damals war allerdings von der Ortschaft noch nichts zu sehen. Denn erst nach dem 30-jährigen Krieg entstanden die ersten Häuser. Die Neubewohner kamen von jenseits der Grenze aus der heutigen Oberpfalz und aus Franken. Zehn Kilometern zog sich das Gemeindegebiet und die Pfarrei Paulusbrunn hin. Die Siedlungen waren Hermannsreith, Baderwinkel, Vorderpaulusbrunn mit Wittichsthal, den anliegenden Schanz- und Franzhäusern sowie im Süden Hinterpaulusbrunn, Goldbach oder Inseltal. Die Bevölkerung mit rund 1.500 Einwohnern war fast zu 100 Prozent deutschstämmig. 

Nach 1945 lag Paulusbrunn im tschechischen Sperrgebiet 1945. Viele Einwohner flüchteten, der Rest wurde ausgewiesen. „Entsetzlich waren die menschlichen Schicksale, die sich hier abspielten. Infolge des zweiten Weltkriegs musste die damals hier lebende deutsche Bevölkerung ihre Heimat verlassen“, so Christoph. Nach 1945 wurden alle Orte, die man von Deutschland aus sehen konnte, dem Erdboden gleich gemacht. Häuser, Schulen und Kirchen waren danach verschwunden.

Rainer Christoph wies darauf hin, dass nach der Grenzöffnung viel passiert sei. Friedhöfe wurde neu angelegt, die berühmte Boettcher-Säule restauriert und auch zwischen den Menschen entstanden Partnerschaften und Schulprojekte.

Dritter Bürgermeister Reinhold Kastner nutze die Gelegenheit, dem Museumsteam um Museumsleiter Jochen Neumann für die Organisation dieser Ausstellung und aller bisher erfolgreich durchgeführten Ausstellungen zu danken. „Das zeigt das große und stete Engagement für die Kunst, Kultur und Geschichte in unserer Stadt und darüber hinaus“, so Kastner.

Einen Dank sprach er an dieser Stelle dem Verein Via Carolina – Goldene Straße e.V. dem Verantwortlichen Rainer Christoph aus, der es ermöglicht haben, dass diese Fotoausstellung auch in Erbendorf zu sehen ist. „Diese Fotoausstellung " ist ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur und bewahrt die Geschichte des Dorfes und seiner Menschen“, so dritter Bürgermeister Kastner abschließend.


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Museum Flucht - Vertreibung - Ankommen

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Beschreibung

Das Museum thematisiert das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Konfessionen, verschiedener Weltanschauungen und verschiedener Herkunft in der nördlichen Oberpfalz von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis bis zur Integration von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und in den Jahren danach.