Pünktlich um 18:30 Uhr eröffneten mit einem Startschuss die
Anlautertaler Böllerschützen die größte Kirchweih am Weißenburger
Jura. Traditionell wurde mit einem kleinen Standkonzert im Ortskern
zusammen mit der Blaskapelle Pfraunfeld der Festzug mit 21
Teilnehmergruppen aus der gesamten Marktgemeinde Richtung
Festplatz gestartet.
Musikalisch wurde der Einzug ins Festzelt zusätzlich von der Blaskapelle
Raitenbuch begleitet. Am Wegesrand standen auch aufgrund der
überraschend guten Wetterverhältnisse einige Zuschauer und vor allem
die Kinder freuten sich über die vielen kreativen Ideen der Gruppen
sowie natürlich auch über den großen Kutschenwagen der Ritter St.
Georgen-Brauerei.
Im Zelt angekommen begrüßte der Erste Bürgermeister Bernd Drescher
nun schon zum zweiten Mal in seiner Amtszeit neben allen anwesenden
Gästen, Ehrengästen und Unterstützern ganz besonders seine
Bürgermeisterkollegen Walter Gloßner (Bergen) und Joachim Wegerer
(Raitenbuch) sowie MdB Artur Auerhammer, Landrat Manuel Westphal,
MdL Wolfgang Hauber, Hans Popp CSU Bezirksrat und den
Landratstellvertreter und Altbürgermeister Günter Obermeyer.
Bürgermeister Satzinger aus Burgsalach befand sich noch im
Erholungsurlaub.
Die gut gelaunte juranische Feiergemeinde im voll besetzten Festzelt
musste nicht allzu lange auf das erste Prosit der Kerwa warten. Nach
dem Motto „aller guten Dinge sind drei“ floss der erste Tropfen nach dem
dritten Schlag und das Gemeindeoberhaupt konnte unter tobendem
Applaus die Worte „O'zapft is“ über die Lautsprecher verkünden. Dank
der professionellen Unterstützung vom neuen Festwirt Christian Gruber
sowie Brauereimeister Dietmar Gloßner waren die ersten Maßkrüge
schnell gefüllt und das erste Prosit der Gemütlichkeit ausgesprochen.
Somit hatte sich Drescher um einen Schlag zum Vorjahr verbessert und
sich selbst eine neue Bestmarke gesetzt.
Dieses erste 30-Liter-Fass des süffigen extra für die Kirchweih gebrauten
Ritter-Kirchweih-Biers ging, wie bereits in den letzten Jahren, nach dem
offiziellen Teil zur großen und lautstarken Freude an die Nennslinger
Landjungend.
Nach einigen Runden zünftiger handgemachter Blasmusik durch die
Blaskapelle Jura Blech übernahm erneut das Gemeindeoberhaupt,
diesmal als Dirigent, die Hauptrolle auf der Bühne. Dieser Stab und die
temporäre Verantwortung über die Blaskapelle wurde von dessen Leiter
Karl Scholz stolz überreicht. Hier wirkte Drescher schon sehr routiniert.
Diese Rolle machte dem Oberhaupt der Gemeinde sichtlich große
Freude.
Nach dem offiziellen Teil folgte die Preisverleihung des
Kirchweihschießens der Schützenvereine.
Die beste Mannschaft kam in diesem Jahr erneut aus der Hochburg der
Schützen in Gersdorf. Die Mühlengrund Schützen lagen mit 600,4
Punkten knapp vor den Höhenschützen aus Biburg-Stadelhofen, die
620,2 Punkte erreichten sowie der Schützengesellschaft Nennslingen mit
780,5 Punkten. Somit haben die Mühlengrund Schützen zum dritten Mal
in Folge den Wanderpokal gewonnen und dürfen diesen jetzt behalten.
Die Ringbeste war erneut die Gersdorferin Celine Wein. Die frisch
gebackene Deutsche Meisterin sicherte sich mit beeindruckenden 197
Ringen, von möglichen 200 Ringen, den ersten Platz. Das beste
Einzelergebnis sicherte sich in diesem Jahr Schützenmeister Thomas
Dengler aus Gersdorf. Und wie sollte es auch anders sein, kam auch der
beste Teiler mit Karl Ochsenkiel ebenfalls aus dem kleinen aber feinen
Örtchen Gersdorf
Die beliebte Kirchweihscheibe dagegen blieb in Nennslingen und fand
mit Schützenmeister Walter Fellner einen glücklichen und verdienten
Abnehmer.
Wie bereits im Vorjahr ehrte Bürgermeister Bernd Drescher auch
verdiente Athleten aus der Gemeinde auf der Bühne. So wurden neben
Luftschützin Celine Wein (Deutscher Meister 2023) auch die Taekwondo-
Mädels Anna Satzinger (Bayerische Meisterin 2022), Annegret Hölzel
(Bayerischer Vizemeisterin 2022) sowie Rennradfahrer Tim Gloßner
(Bayerischer Vizemeister 2022) für ihre beeindruckende Leistung vom
Publikum lautstark und verdient bejubelt.
Trophäenjäger Roland Juranek konnte aufgrund seiner Teilnahme an der
Weltmeisterschaft der Vorderlader-Schützen in Ungarn nicht vor Ort sein.
Juranek war aber bekanntlich auch nicht ganz untätig und neben
diversen Titeln auf Landesebene hagelte es auch bei der
Europameisterschaft wieder einige Medaillen.
Die Stimmung im Festzelt und auf dem Gelände war den ganzen Abend
über sehr ausgelassen und friedlich. Die Gäste klatschten und
schunkelten zur Musik der singenden Blaskapelle bis spät in die Nacht.
Für gesangliche und tänzerische Einlagen aus dem Publikum sorgten am
Eröffnungstag der Nennslinger Festspiele wie schon in den Vorjahren die
Vereine unter der lautstarken Federführung der ELJ Nennslingen und
der Zech, die mit einigen Tischen in den ersten Reihen die ersten auf
den Bänken waren.
Tim Wagner