An Weihnachten wird sie gerne als Dekoration verwendet, und auch in der Medizin soll sie in der Krebsbehandlung gute Dienste leisten – die Mistel. Leider gilt das nicht für die Gesundheit der Bäume, insbesondere der Obstbäume auf Streuobstwiesen und in Gärten.
Um auf die Gefährdung der Streuobstwiesen durch die Laubholz-Mistel aufmerksam zu machen, wurde durch das Niederbayerische Streuobstwiesenkompetenzzentrum Lallinger Winkel e.V. eine Fortbildung für Streuobstwiesenberater und -bewirtschafter sowie Obstbaumpfleger organisiert.
Die Mistel ist ein Halbschmarotzer, die zwar selbst Photosynthese betreibt, aber dem Wirtsbaum Wasser und Nährstoffe entzieht. Durch den Klimawandel ist zudem ein rapider Anstieg des Mistelbefalls in den Bäumen zu beobachten. Besonders an heißen Sommertagen führt ein hoher Befall zu noch stärkerem Trockenstress und beschleunigt somit das Absterben des Baumes. Werden die Misteln nicht konsequent aus den Bäumen geschnitten, schädigt man nicht nur den Baum selbst, sondern fördert auch die Verbreitung der Mistel auf benachbarte Bäume. Jedes Jahr im Winter bildet die Mistel weiße, klebrige Beeren, die von manchen Vogelarten gerne als Leckerbissen verzehrt werden und somit die Ausbreitung gefördert wird.
In anderen Teilen Bayerns ist die Mistel bereits zu einem großen Problem für Streuobstwiesen geworden. Aus diesem Grund wurden bereits vor einigen Jahren im Landkreis Aschaffenburg Maßnahmen zur Mistelbekämpfung eingeleitet.
Alexander Vorbeck, Geschäftsführer der Schlaraffenburger gGmbH aus Aschaffenburg ist seit den Anfängen dieses groß angelegten Projekts zur Mistelbekämpfung involviert und berichtete in der eintägigen Fortbildung über die bereits gewonnenen Erkenntnisse zur Reduzierung der Mistel.
Er informierte die Teilnehmer aus verschiedenen Landkreisen Niederbayerns und Oberbayerns über die Biologie, die Verbreitung und die verschiedenen Methoden zur Entfernung der Mistelpflanze. Im Praxisteil des Kurses wurden diese Methoden der Mistelentfernung und Weiterbehandlung des Baumes detailliert gezeigt.
Erstaunt waren die Teilnehmer, wie tief sich die Senkerwurzel der Mistel unter der Rinde des Baumes ausbreitet und bei unsachgemäßer Entfernung wieder austreiben kann. Am Ende der Veranstaltung bedankte sich Maria Gruber, 1. Vorsitzende bei Alexander Vorbeck für die sehr interessante und informative Veranstaltung, ebenfalls bei der Raiffeisenbank eG Deggendorf - Plattling - Sonnenwald, Geschäftsstelle Lalling für die finanzielle Unterstützung.