Am 17. Mai 2025 findet die erste inklusive Jobmesse der Region im Ergoldinger Bürgersaal statt. Die Inklusive Jobmesse hat sich zum Ziel gesetzt, für Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung die Chancen zu erhöhen, mit Arbeitgebern in Kontakt zu treten und gleichzeitig Unternehmer von dem großen Potential zu überzeugen, dass viele Menschen mit Behinderung mitbringen. Denn nach wie vor sind behinderte oder chronisch kranke Menschen drei Mal häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Menschen ohne Behinderung, sodass offensichtlich Handlungsbedarf besteht.
„Inklusion ist in den Köpfen vieler ein Wunschgedanke, in der Realität sehen sich Menschen mit Behinderungen jedoch vielen Hürden gegenüber“ berichtet Linda Pilz, Behindertenbeauftragte des Landkreises Landshut. Die inklusive Jobmesse soll dazu beitragen, diese Hürden auf dem Arbeitsmarkt abzubauen.
Die Vorbereitungen für die Jobmesse laufen schon seit längerer Zeit: Der Runde Tisch Inklusion im Arbeitsleben, bestehend aus Vertretern von Institutionen, Behörden und Kommunen, Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen sowie Schwerbehindertenvertretungen von Unternehmen, plant und organisiert die Messe. Veranstalter sind die Stadt und der Landkreis Landshut.
Bis zu 35 Aussteller können sich präsentieren
Zielgruppe der Messe sind Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung, die sich über Arbeits- und Ausbildungsstellen, Praktika und Studienangeboten informieren wollen. Ebenso können sich Arbeitgeber sowie Hochschulen, Berufsschulen und Fachschulen bei der Messe präsentieren und erfahren, wie sie Menschen mit Behinderung bei sich im Betrieb unterstützen und Arbeitsplätze anpassen können. Auch Informationen über Fördermöglichkeiten können eingeholt werden. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele, besonders kleine und mittelständische Unternehmen die vorhandenen Fördermöglichkeiten nicht kennen oder nicht wissen, wie man Bewerber mit Behinderung anspricht. Selbst Unternehmen, die bereits Beschäftigte mit Behinderung in ihrem Betrieb haben, sind die Unterstützungsmöglichkeiten häufig nicht bekannt“ erläutert Carolin Völkner, Senioren- und Behindertenbeauftragte der Stadt Landshut die Idee dahinter.
Beratungs- und Workshop-Angebot
Neben den klassischen Messeständen, die laut Konzept für alle Aussteller gleich groß sind, damit kleinere Unternehmen genauso zur Geltung kommen können wie Großbetriebe, gibt es für die Messebesucher und Aussteller ein umfangreiches Vortrags- und Workshop-Angebot sowie vielfältige Beratungsmöglichkeiten.
Die Themen der Workshops lauten unter anderem „Die besondere Bewerbung. So kriegen Sie den Job!“ und „Mein neuer Mitarbeiter hat eine Behinderung – wo finden
Arbeitgeber und Arbeitnehmer Unterstützung?“. Messebesucher oder auch Aussteller, die Beratung suchen, können sich unter anderem an die Reha-Abteilung der Agentur für Arbeit, die Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd oder die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) wenden.
Job-Speed-Dating
Ein besonderes Highlight der Messe: Das Job-Speed-Dating, welches vom Bundesverband der „Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V.“ speziell für Menschen mit Behinderung entwickelt und auch auf der Messe durchgeführt wird. Der Ablauf ist ähnlich wie bei einem Paarvermittlungsevent, nur, dass es hier nicht um die Liebe geht, sondern um die Teilhabe am Arbeitsmarkt. Im Rahmen des Job-Speed-Datings können sich Arbeitgeber und Bewerber „beschnuppern“ und herausfinden, ob gegenseitiges Interesse besteht und ein längeres, ausführlicheres Vorstellungsgespräch folgen soll. Für das Job-Speed-Dating werden aktuell bis zu zehn Unternehmen gesucht, die potentielle Arbeitnehmer oder Auszubildende in diesem Format kennenlernen möchten.
Landshut ist die dritte Region in Bayern, die eine inklusive Jobmesse anbietet. Regensburg und Ingolstadt haben bereits Messen mit dieser Ausrichtung durchgeführt und sehr positive Erfahrungen gemacht.
Wer bei der Messe mitmachen oder Näheres erfahren möchte, kann sich ab sofort bei Linda Pilz melden. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0871/4082118 und unter linda.pilz@landkreis-landshut.de.
Auf der Homepage www.inklusive-region-landshut.de werden außerdem kontinuierlich aktuelle Informationen zur inklusiven Jobmesse veröffentlicht.
Aktionsplan Inklusion
Sowohl die Gründung des Runden Tisches zum Thema Inklusion im Arbeitsleben als auch die Planung und Durchführung einer inklusiven Jobmesse sind Maßnahmen des Kommunalen Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, welcher gemeinsam von Stadt und Landkreis Landshut in den vergangenen zwei Jahren mit Unterstützung vieler Bürger erarbeitet und von den politischen Gremien im Sommer dieses Jahres verabschiedet wurde.